

Zum ersten Mal durfte das Land Sachsen im Programm der Robert Bosch Stiftung selbst einen Raumpionier bestimmen, der mit unkonventionellen Ideen die Lebensqualität im Umfeld verbessert. Die Sächsische Staatskanzlei nominierte die Geschäftsführerin Manuela Thomas und die neue Idee des Netzwerks, in Weißwasser ab 2017 die „Lausitzer Sterne“ vom Himmel zu holen.
Das Ziel der Sterne-Idee: Den Zusammenhalt, das Engagement und damit die Verbundenheit mit der Stadt Weißwasser fördern. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Menschen sich immer weniger binden wollen, sich freier engagieren möchten“, erklärt Manuela Thomas. Außerdem geht es im Projekt darum, vom Unternehmer über den Verein bis hin zur engagierten 70-jährigen alle einzubeziehen. Weißwasseraner Unternehmer und Vereine formulieren gemeinwesenorientierte Sternewünsche, die von engagierten Freiwilligen umgesetzt werden können. Als Anerkennung bekommen die Helfer einen „Lausitzer Stern“ verliehen.
Anfangs mit Stempelkarte, später in einer App, werden diese gesammelt und können dann im Rahmen von Sterne-Auktionen gegen Sach- und Dienstleistungen (so genannte „Sternschnuppen“) der beteiligten Vereine und Unternehmen eingelöst werden. Eine „Sternschnuppe“ kann sein: Ein Verein stellt einen Raum für die Familienfeier zur Verfügung. „Wir wollen damit das Ehrenamt auch ein Stück entmonetarisieren“, sagt Manuela Thomas.
Die „Lausitzer Sterne“ werden in den Jahren 2017 und 2018 ermöglicht von der Sächsischen Staatskanzlei im Rahmen der Förderrichtlinie Demografie. Von der Robert Bosch Stiftung gibt es eine ideelle Förderung (Mentoring, Vernetzung, und vieles mehr) im Rahmen des Programmes Neulandgewinner.
Hintergrund
Das Soziale Netzwerk Lausitz ist nicht gänzlich der erste Neulandgewinner in Sachsen, sondern des Landes Sachsen. Klingt verwirrend, lässt sich aber erklären: Das Programm „Neulandgewinner - Zukunft erfinden vor Ort“ ist ein Programm der Robert-Bosch-Stiftung und wird nunmehr zum 3. Mal mit sozialen Initiativen der neuen Bundesländer durchgeführt. Mittlerweile förderte und fördert die Stiftung im Rahmen dieses Programms über 50 Initiativen. Es gab also schon mehrere Neulandgewinner – auch in Sachsen.
Die Besonderheit seit diesem Jahr ist jedoch: Die Stiftung hat mit einigen ostdeutschen Landesregierungen (so auch dem Land Sachsen) Kooperationen zur Ausweitung des Programms verabreden können mit dem Ergebnis, dass in diesem Jahr zum ersten Mal Neulandgewinner der Länder ins Programm aufgenommen wurden. Diese Neulandgewinner haben sich nicht beworben bei der Stiftung (und erhalten auch keine monetäre Unterstützung von dieser), sondern wurden nominiert von der jeweiligen Landesregierung, die das jeweilige Projekt auch unterstützt. Für Sachsen ist es also das Soziale Netzwerk Lausitz aus Weißwasser mit dem Projekt „Lausitzer Sterne“, gefördert von der Sächsischen Staatskanzlei aus Mitteln der Förderrichtlinie Demografie für die Jahre 2017 und 2018.
(pm)