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Landkreis Görlitz arbeitet am Konzept „Waldwächter“

Weite Teile des Landkreises Görlitz bestehen aus Waldflächen, ein Teil davon beispielsweise auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz der Bundeswehr. Dieses Gelände ist einer erhöhten Waldbrandgefahr ausgesetzt.
Foto: Ylvers/ Pixabay.com

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 In den immer wärmer werdenden Sommern, die den Wald unter ungemeinen Stress setzen, wird diese Gefahr in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Wird ein Waldbrand nicht rechtzeitig entdeckt, besteht die Gefahr, dass sich dieser unkontrolliert ausbreitet. Liegt der Wald in der Nähe von Siedlungen ist die Gefährdung umso größer. Eine möglichst frühzeitige Erkennung ist daher unverzichtbar. Durch den Einsatz der 5G-Technologie könnte es zukünftig möglich sein, Wald- bzw. Schwelbrände über ein Echtzeit-Monitoring bereits im Ansatz zu erkennen und zu bekämpfen. Als Teil der 5x5G-Modellregion arbeitet der Landkreis Görlitz, unterstützt durch Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), an einem Konzept für 5G-Anwendungsszenarien in den Bereichen Drohnensteuerung und Waldbrandbekämpfung. Das zu erarbeitende Konzept „Waldwächter“ befasst sich mit dem Waldbrandmonitoring durch den Einsatz von Drohnen, um Gefahren frühzeitig erkennen, Risiken identifizieren und entsprechende Entscheidungen in Notfallsituationen treffen zu können. Der Kern der Projektidee dient dem Monitoring der Waldflächen durch die Stationierung und den Betrieb eines zentralen Steuerungsservers in einer Feuerwehrleitzentrale. Hierbei werden die übertragenen Thermal - und Rauchmelder-Sensordaten in Echtzeit übertragen, nach Temperaturauffälligkeiten und Rauchgasen ausgewertet und per autonom fliegender Drohne die Gefahrenlage verifiziert. Im Zuge der Konzepterstellung ist die Kooperation mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, unter anderem der Hochschule Zittau/Görlitz, Partnern aus der Industrie und externen Beratern geplant. Der Landkreis Görlitz wird das Konzept bis zum August 2020 erstellen und dann dem BMVI vorstellen. Hintergrund: 5x5G-Modellregion Lausitz Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) will die Lausitz zu einer 5G-Modellregion entwickeln. Der neue Mobilfunkstandard 5G wird bundesweit in sechs Modellregionen besonders gefördert. Damit verbunden ist die Möglichkeit, vor Ort Untersuchungen zur Anwendung von 5G umzusetzen.

Die Fördergelder des Bundes sollen dazu dienen, dass die Potenziale von 5G anschaulich und praxisnah entwickelt und demonstriert werden. Der Landkreis Görlitz will insbesondere den Einsatz der Mobilfunktechnologie 5G in den Bereichen Logistik, Industrie 4.0, Gesundheit, Energie und Landwirtschaft in realistischen Anwendungsszenarien untersuchen lassen, um so die 5x5G-Strategie des Bundes zu unterstützen. In der vom Strukturwandel betroffenen Lausitz könnten so innovativen Unternehmen die nötigen technologischen Rahmenbedingungen geboten werden.

Aktuelle Informationen zur 5x5G-Modellregion Lausitz sind unter https://digitaler.landkreis.gr/5g zu finden.


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