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Kleine Archäologen

Weißwasser. Das Bildungsinstitut Nestor hat ein neues Projekt auf die Beine gestellt. Das macht Kitakinder zu kleinen Archäologen.

Sie heißen »Lern-Ass«, »Lese-Eule« oder »Mathe-Löwe«. Das Bildungsinstitut Nestor hat seine Angebote neu ausgerichtet. »Wir wollten weg von dem Begriff Nachhilfe«, erklärt Stefanie Radtke, Sozialpädagogin und Standortkoordinatorin bei Nestor in Weißwasser. Man setzt auf ein ganzheitliches, »xmentors – die Wissensbegleiter« genanntes Lernkonzept mit stetigem Wissensabgleich und individuellem Förderplan. Ein wichtiges Merkmal dabei: Es wird nicht stur am Schultisch gepaukt. »Die Kinder sollen anfassen, ausprobieren, riechen und schmecken. All das, was gerade durch Corona etwas verlorengegangen ist«, sagt Stefanie Radtke.

 

Bei einem der neuen Angebote, dem »Forscher-Wiesel«, wurden Kita-Kinder in den vergangenen Wochen zu kleinen Nachwuchsarchäologen. An sieben Terminen konnten jeweils bis zu sechs Kinder aus Weißwasseraner Kitas nicht nur durch Fundstücke aus der Region einen Blick in die Vergangenheit werfen, sondern auch mit Schippe, Sieb und Pinsel ausgestattet an einer dafür präparierten Ausgrabungsstätte nach Fundstücken buddeln. Die Kinder lernten dabei die Abfolge und Abläufe bei einer archäologischen Grabung ebenso wie die nötigen Werkzeuge kennen. Vorbereitet und durchgeführt wurde das Projekt vom ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger Andreas Scheffer. Möglich wurde die Umsetzung durch 3000 Euro aus dem Programm »Partnerschaft für Demokratie«.

 

Insgesamt 40 Kinder nahmen teil. Der Bedarf bei den Kitas sei deutlich größer gewesen, sagt Stefanie Radtke. Sie hofft, dass das Projekt keine Eintagsfliege bleibt und kommendes Jahr wiederholt werden kann. »Wir werden das Projekt auf jeden Fall genau dokumentieren und sowohl mit den Kindern als auch mit den Kitas evaluieren«, so Radtke. An Ende soll ein detaillierter Bericht stehen, mit dem man die Umsetzung einer zweiten Ausgabe angeht. Die Suche nach passenden Fördertöpfen läuft und man ist auch schon in ersten Gesprächen mit Schulen, um gegebenenfalls andere Altersgruppen erreichen zu können.


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