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Görlitz will vier Schulcontainer anschaffen

Görlitz. Die Stadt muss an drei Schulen mehr Platz schaffen. Dazu sollen vier Schulcontainer gekauft werden.

An den Görlitzer Oberschulen wird der Platz knapp. Für das Schuljahr 23/24 rechnet das Landesamt für Schule und Bildung mit 13 neuen fünften Klassen. Es verlassen aber nur elf Klassen die vier Oberschulen der Stadt. An der Oberschule Rauschwalde und an der Scultetus Oberschule wird es daher im neuen Schuljahr je einen weiteren Zug Fünftklässler geben. Auch durch Flüchtlingssituation bedingt durch den Ukrainekrieg, sind die Kapazitäten aber ausgereizt. Es müssen neue geschaffen werden. Deswegen will man an den beiden Schulen, an denen insgesamt schon fünf Container eingesetzt werden, jeweils noch einen Schulcontainer aufstellen. Inklusive Bau und Ausstattung geht man bei der Stadt von Kosten von 308.500 Euro aus, die aus dem Haushalt 2023 bezahlt werden sollen.

 

Ähnlich sieht es an der Jahnschule aus. Für die Förderschule liegen derzeit 20 Anmeldungen für das Schuljahr 23/24 vor. Die Verwaltung geht davon aus, das mindestens 15 Schüler aufgenommen werden. Die Schule verlassen jedoch nur elf Schüler. Deswegen müssen zum neuen Schuljahr zwei erste Klassen gebildet werden. Auch dazu fehlt der Platz. Um den zu schaffen, sollen auf dem Jahnsportplatz zwei Schulcontainer (Unterrichtsraum und Differenzierungsraum) aufgestellt und behindertengerecht ausgestattet werden. Hier rechnet die Verwaltung mit Kosten von 275.100 Euro, die ebenfalls aus dem Haushalt kommen sollen.

 

Die Stadt ist derzeit Träger von 16 Schulen (acht Grundschulen, vier Oberschulen, zwei Gymnasien und zwei Förderschulen). Als Träger ist sie verpflichtet, an diesen entsprechend des Bedarfes die Kapazitäten zu erweitern, wenn der Platz nicht ausreicht. Der Stadtrat hat dem Kauf in seiner Sitzung am 27. April eintsimmig zugestimmt.

 

Jetzt muss es schnell gehen

 

Die Zeit drängt, deswegen kam die mögliche Anschaffung auch recht kurzfristig auf die Tagesordnung. Man habe die Schülerzahlen vor etwas mehr als einer Woche bekommen, sagt Bürgermeister Benedikt M. Hummel bei einem Mediengespräch am 21. April. Deswegen brauche es jetzt schnell eine Entscheidung, denn allein mit dem Kauf der Container ist es nicht getan. Die Flächen müssen vorbereitet, Strom erschlossen und die Container nach dem Aufstellen auch ausgestattet werden. »Wahrscheinlich werden zum Start des neuen Schuljahrs die Handwerker hinten den Raum verlassen und vorne die Schüler reinkommen«, beschreibt Hummel etwas zugespitzt den straffen Zeitplan.

 

Die Stadt sieht sich durch die steigenden Schülerzahlen auch in ihrer Strategie bestätigt, eine neue Oberschule zu bauen. Ob die notwendig ist, darüber gehen die Sichtweisen auseinander. Die steigenden Zahlen, im Vergleich zu den Prognosen sind für das kommende Schuljahr 160 Schüler mehr gemeldet, resultieren laut Oberbürgermeister Octavian Ursu auch nicht nur aus dem Flüchtlingszustrom infolge des Ukrainekriegs. »Das ist sicherlich ein Faktor, aber nicht der entscheidende«, so Ursu. Zum einen sei die Bevölkerungszahl der Stadt in den vergangenen Jahren auch durch einen größeren Zuzug aus Polen stabil geblieben, zum anderen würden auch immer mehr Eltern aus dem Umland ihre Kinder in den Schulen der Stadt anmelden.

 

Auch wenn die vollen Schulen für die Stadt zunächst einigen Mehraufwand bedeuten, spricht der OB ganz bewusst von einer Herausforderung, nicht von einem Problem. »Wenn ich vor der Herausforderung stehe, zu wenig Platz in Kita und Schule zu haben, dann sage ich Gott sei Dank«, so Ursu. Schließlich sei das Ziel der Stadt Bevölkerungszuwachs. Leere Schulen und Kitas wären ein Problem.


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