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Frisches für die Tafel

Löbau. Der Löbauer Tafelgarten hat sich in den vergangenen zwei Jahren an einem neuen Standort etabliert. Ob er von Dauer ist, hängt von der Finanzierung durch das Jobcenter ab.
Blick in den Löbauer Tafelgarten.

Blick in den Löbauer Tafelgarten.

Bild: Bao

Etwas versteckt hinter hohen Hecken und Bäumen liegt der Löbauer Tafelgarten. Er unterstützt die Ausgabestelle der Oberlausitzer Tafel in Löbau mit frischem Obst und Gemüse. Im Januar 2022 war das Gelände noch ein Stück Brachland. Bis dahin wurden für das Projekt der bao GmbH zwei Kleingärten genutzt. »Aber die Anzahl der Hilfebedürftigen bei der Oberlausitzer Tafel wächst stetig und so sollte auch die Anbaufläche vergrößert werden«, berichtet Dorit Klemm, die das bao-Schulungszentrum in Zittau leitet. Also machte sich der Bildungsträger gemeinsam mit der Stadt Löbau auf die Suche nach einer neuen Fläche.

 

Die wurde schließlich nahe der B6 gefunden und die elf Projektteilnehmer konnten sich zusammen mit ihrem Fachanleiter Frank Tschirner an die Arbeit machen. Mit Unterstützung durch den Bauernhof Herkner wurde zunächst die Erde aufgebrochen und geebnet. Es folgten viele Stunden weiterer Arbeit mit einem Bodengrubber. In den Räumen der bao wurden inzwischen aus Samenkörnern erste Pflanzen gezogen, so dass es im Frühjahr 2022 richtig losgehen konnte.

 

Im Handwagen zur Tafel

 

In diesem Jahr wurden bis Ende September knapp 400 Stück Zucchini, fast 200 Kilogramm Möhren, 50 Kilogramm Bohnen, 44 Kürbisse, 23 Kilogramm Tomaten, 167 Salatköpfe und jede Menge grüne und Einlegegurken, Rote Bete und Rettiche geerntet und der Tafel zur Verfügung gestellt. Von den Obstbäumen, die auf dem Gelände stehen, kommen außerdem Kirschen und Äpfel. »Die Ernte wird bis in den Winter hinein gehen, dann gibt es Rosenkohl, Grünkohl, Spinat und Winterlauch«, so Dorit Klemm. Der Sommer hat den Teilnehmern einiges abverlangt. An den heißen Tagen musste täglich gegossen, die Erde außerdem regelmäßig gelockert und natürlich die Ernte eingebracht werden.

 

Besagte Ernte wird immer frisch an die Tafel geliefert. Dazu macht sich immer ein Projektteilnehmer mit einem Handwagen, der innerhalb des Projektes wieder neu hergerichtet wurde, auf den Weg. Gefördert wird das Projekt vom Jobcenter. Aber auch von anderer Stelle gibt es Unterstützung. »Jährlich im Frühjahr kommt eine Frau aus Taubenheim und gibt überschüssige Tomatenpflanzen an den Tafelgarten ab«, erzählt Dorit Klemm. »Eine gute Zusammenarbeit besteht auch mit der ortsansässigen Gärtnerei Fröhlich.«

 

Die Teilnehmer wünschen sich auf jeden Fall, dass das Projekt weitergeht. Aktuell ist die Finanzierung des Gartens bis März 2024 gesichert. Ob auch darüber hinaus Geld vom Jobcenter zur Verfügung steht, ist aktuell nicht sicher. Das hängt von dem vom Bund für das Jobcenter zur Verfügung gestellten Budget für 2024 ab. »Für die Projektteilnehmer ist der Tafelgarten wichtig, sie erhalten dadurch Anerkennung und brauchen auch das soziale Gefüge. Man hilft sich dann auch mal im privaten Bereich, teilt Sorgen und Nöte genauso wie schöne Ereignisse«, sagt Dorit Klemm.


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