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Enkeltrick: Görlitzer Ehepaar um 4.000 Euro betrogen

Görlitz. Ein Ehepaar aus Görlitz fiel auf den Enkeltrick rein und ist 4.000 Euro los. Betrüger melden sich nicht zwingend übers Telefon, manchmal klingeln sie auch an der Haustür.

So sehen die betrügerischen Nachrichten aus. Wer antwortet, bekommt recht schnell weitere Nachrichten, dann aber mit der Schilderung von Problemen und der Bitte um Geld.

So sehen die betrügerischen Nachrichten aus. Wer antwortet, bekommt recht schnell weitere Nachrichten, dann aber mit der Schilderung von Problemen und der Bitte um Geld.

Bild: T. Keil

Alles begann damit, dass sich Mitte Februar die vermeintliche Tochter über einen Kurznachrichtendienst meldete. Zunächst schrieb sie nur, eine neue Telefonnummer zu haben. Später folgten allerdings Nachrichten, in denen von finanziellen Schwierigkeiten die Rede war und um die Begleichung zweier Rechnungen gebeten wurde. »Gutgläubig überwiesen die Senioren die jeweils vierstelligen Beträge per Sofortüberweisung. Erst nachdem eine dritte Forderung gestellt wurde, bemerkten die Geschädigten den Betrug«, teilt die Polizeidirektion Görlitz mit. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen.

 

Damit hat der Enkeltrick wieder einmal funktioniert. So nennt man die Masche, bei der sich Betrüger übers Telefon, per Mail oder über Messengerdienste als nahe Verwandte ausgeben, um an Bargeld oder Wertgegenstände heranzukommen. Das kommt immer wieder vor. So hatte die Polizei etwa im Januar in Wittichenau einen Fall registriert, in dem der vermeintliche Sohn ein Ehepaar um 9000 Euro bat. Dabei berichtete die Polizei auch von einer Auffälligkeit. Die Nachrichten begannen häufig mit »Hallo Mama, hallo Papa«, teilweise sogar mit »Hallo Mama/Papa«. Hier sollte man bereits stutzig werden. Das eigene Kind sollte wissen, ob die angeschriebene Nummer dem Vater oder der Mutter gehört. Sollten sie sich tatsächlich ein Handy teilen, nutzt das Kind in der Anrede vermutlich trotzdem keinen Schrägstrich. Wer solche Nachrichten bekommt, der sollte zunächst einfach die alte Nummer des Angehörigen wählen. Vor allem, wenn Geldforderungen ins Spiel kommen.

 

Überprüfung des Bankkontos?

 

Eine andere Betrugsmasche brachte eine Zittauerin im Januar um Geld. Betrüger täuschten in einer E-Mail eine notwendige Sicherheitsüberprüfung zu ihrem Bankkonto vor. Die Frau folgte den Anweisungen in der Mail. So gelangten die Täter an die Daten der Dame und überwiesen sich in der Folge wiederholt größere Geldbeträge. »Nachdem der Betrug aufflog, konnte ein Großteil der Überweisungen rückgängig gemacht werden«, teilt die Polizei mit. Am Ende blieb ein Schaden von 2000 Euro.

 

Betrug muss auch nicht immer übers Telefon oder den PC ablaufen, wie ein Fall aus dem Januar zeigt. Da besuchten falsche Polizisten in Hoyerswerda eine 91-Jährige. Sie gaben vor, in die Wohnung der Frau sei eingebrochen worden. In die Wohnung gelangt fragten sie immer wieder nach Orten, an denen die Seniorin Geld aufbewahrt und verhinderten mehrmals, dass die Frau Bekannte informiert. »Die zwei Männer schauten in mehrere Schränke, verließen die Wohnung aber ohne etwas mitzunehmen«, heißt es von der Polizei. Die Geschädigte wandte sich anschließend an ihren Sohn, welcher die richtige Polizei hierüber informierte.


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