Constanze Junghanß

Ehrenamtliche retten Leben

Landkreis Bautzen/Görlitz. Herzstillstand: Ärzte, Feuerwehrleute und medizinische Fachleute sind noch vor dem Rettungsdienst bei Patienten im Notfall vor Ort.
Jens Schiffner, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, ist einer von mehr als 1000 ehrenamtlichen Lebensrettern in den Kreisen Görlitz und Bautzen.

Jens Schiffner, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, ist einer von mehr als 1000 ehrenamtlichen Lebensrettern in den Kreisen Görlitz und Bautzen.

Bild: Constanze Junghanß

Jens Schiffner ist Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes beim Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen des Landkreises Görlitz. Er gehört zu den 1152 ehrenamtlichen Ersthelfern, die kreisweit in Bautzen und Görlitz als Lebensretter im Einsatz sind. Das sind in der Regel Ärzte, Rettungsdienstler, medizinische Fachkräfte und auch Feuerwehrleute. Bei Notfällen, die sich in ihrer Nähe befinden, werden die Lebensretter über eine Alarm-App benachrichtigt
So können sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bereits wertvolle Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen und die Überlebenschancen von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand oder anderen lebensbedrohlichen Situationen entscheidend erhöhen. Jens Schiffner hatte bereits neun solcher Einsätze, wie der Oderwitzer vor Journalisten berichtete. Die Initiative "Region der Lebensretter" wurde von Ärzten aus dem Krankenhaus Zittau, federführend von Dr. Karolin Fiedler-Lust und dem Leiter der Rettungsleitstelle Ostsachsen Stefan Schumann gestartet. Mit der Zahl an ehrenamtlichen Lebensrettern stehen die beiden Landkreise gut da, wenngleich Schiffner auch sagt: "Helfer kann es nicht genug geben." Die App ist nicht in allen Regionen im Deutschland verbreitet, es gibt noch viele weiße Flecken. Der Leitstellenbereich Ostsachsen war 2022 der erste Bereich in Sachsen, der die App einführte.
Die Ersthelfer-Alarmierung ist dringend notwendig, sie wird auch von einer Kommission empfohlen. Die Helfer sind schneller vor Ort als der Rettungsdienst, beginnen sofort mit lebensrettenden Maßnahmen, wie Herz-Druck-Massage. Denn bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Herzschlag entstehen Schäden am Gehirn.
Zur Unterstützung der engagierten Helferinnen und Helfer beschaffte die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien 210 speziell ausgestattete Notfalltaschen. Diese Taschen enthalten unter anderem ein Beatmungsset, Verbandsmaterial, Schutzhandschuhe sowie eine Rettungsdecke.
Am 5. Mai 2025 ab 16 Uhr ist in der "Bierblume" in Görlitz, Neißstraße 8, eine Übergabeveranstaltung von circa 50 Rettungstaschen geplant.


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