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Bombardier: IG Metall lehnt Verkauf an Quantum ab

Laut einem Beitrag der Sächsischen Zeitung gibt es bei Bombardier Überlegungen, das Görlitzer Werk zu verkaufen. Als möglicher Investor ist laut dem Artikel auch Quantum Capital Partners im Gespräch. Die IG Metall sieht einen Verkauf als Chance, lehnt Quantum als Investor aber ab.
Foto: keil

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Die Nachrichten rund um Bombardier und Siemens reißen dieser Tage nicht ab. In einem Artikel der Donnerstagsausgabe bringt die Sächsische Zeitung einen Verkauf des Görlitzer Bombardier-Werks ins Spiel. Laut Informationen der Zeitung schließe der Schienenfahrzeughersteller einen Verkauf nicht mehr aus. Als möglicher Investor sei demnach auch die Beteiligungsgesellschaft Quantum Capital Partners aus München im Gespräch. Die Gesellschaft ist aktuell noch Eigentümer des insolventen Waggonbaus in Niesky. Die IG Metall reagierte umgehend und machte in einer Pressemitteilung klar, was man von diesen Plänen hält. „Die IG Metall Ostsachsen und der Betriebsratsvorsitzende René Straube im Auftrag der Belegschaft lehnen jegliche Verkaufsversuche an den Finanzinvestor Quantum aus München ab“, wird Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, in der Mitteilung zitiert. Gewerkschaft und Betriebsrat werden einen Verkauf und damit auch mögliche Investoren und Käufer genau prüfen. Dabei gelten folgende Kriterien:

  • Erhalt der Stammbelegschaft und verbindliche Absprachen zur Vermittlung/oder Weiterbeschäftigung der Leiharbeiter
  • Einhaltung aller gültigen Tarifverträge
  • Verkauf nur als Vollbahnhersteller. Versuche, das Werk als ausschließlichen Rohbaulieferanten, vermutlich zur Abarbeitung der aktuellen Projekte aus dem Konzern zu lösen, werde man nicht akzeptieren.
„Die oberste Prämisse ist der Erhalt und die Zukunftsfähigkeit des Werkes inklusive aller Beschäftigten“, sagt Jan Otto. Die IG Metall Ostsachsen und der Betriebsrat seien sich indes darüber einig, dass ein Verkauf durchaus auch als Chance zu betrachten ist. „Gemeinsam mit der IG Metall erwarten wir eine umfangreiche Einbindung in einen möglichen Verkaufsprozess, und zwar bevor Entscheidungen oder eine Vorauswahl getroffen werden“, sagt René Straube, Betriebsratsvorsitzender Bombardier Görlitz.


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