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Bau geschafft - Straße frei!

Zittau. Mit einem Bürgerfest haben am 25. Mai Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsministerin Regina Kraushaar gemeinsam mit den örtlichen Vertretern die Neubautrasse der B 178n im Bauabschnitt 3.3 für den Verkehr freigegeben. Damit wurde ein bedeutender Meilenstein für die Infrastruktur der Region erreicht.

Bild: Perklex/ Pixabay

Auf rund sechs Kilometern verläuft die Neubautrasse zwischen Oberseifersdorf und Mittelherwigsdorf auf drei Fahrspuren. Nachdem der Anschluss an die Staatsstraße 128 bereits seit dem Vorjahr befahren werden kann, ist nun der gesamte Bauabschnitt dem Verkehr übergeben. Nach dem feierlichen Banddurchschnitt stand die Strecke erst einmal ausschließlich Bürgern und Gästen der Region für Testfahrten mit Fahrrädern, Rollern und Inlinern zur Verfügung.

Seit Montag, dem 26. Mai, kann der reguläre Verkehr die B 178n nutzen.

Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr:

"Die neue Bundesregierung setzt auf Erhalt und Ertüchtigung bestehender Straßen und, wie bei der B 178, auf den Ausbau besonders wichtiger Achsen. Der Investitionsstau und Nachholbedarf bei der Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur ist dabei enorm. Wir wollen den Sanierungsstau konsequent auflösen und werden daher die Anstrengungen zum Ausbau und Erhalt unseres bestehenden Straßennetzes verstärken."

Ministerpräsident Michael Kretschmer:

"Mit der B 178 schaffen wir eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung zwischen der Autobahn A 4 und dem Dreiländereck. Die B 178 ist eine zentrale Verkehrsader der Oberlausitz und stärkt langfristig unsere grenzübergreifende Zusammenarbeit. Leistungsfähige, sichere Straßenverbindungen sind entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung, eine gute Nachbarschaft und eine attraktive Region. Der neue Abschnitt entlastet die Gemeinden vom Durchgangsverkehr, verkürzt Reisezeiten und verbessert die Lebensqualität der hier lebenden Menschen."

Infrastrukturministerin Regina Kraushaar:

"Der Bau dieses Abschnitts wurde sehnlichst erwartet. Umso mehr freue ich mich, dass wir ihn dank der engagierten Beteiligten heute nach der geplanten Bauzeit für den Verkehr freigeben können. Damit schließt sich eine weitere Lücke an der neuen B 178 und der Weg von der Autobahn hier nach Zittau wird deutlich angenehmer. Dieses Verbindungsstück zwischen Deutschland, Polen und Tschechien ist auch künftig entscheidend für die Entwicklung der Region und für stabile wirtschaftliche Beziehungen hier vor Ort. Nun gilt es, mit dem letzten Abschnitt bei Weißenberg die Verbindung in die Region zu vervollständigen."

Landrat Dr. Stephan Meyer:

"Die Verkehrsfreigabe dieses wichtigen Abschnitts der B178n ist ein starkes Signal für die Entwicklung unserer Region. Ich freue mich sehr, dass der Bauabschnitt 3.3 nun endlich abgeschlossen ist - ein weiterer Schritt hin zu einer leistungsfähigen Autobahnanbindung in der Oberlausitz. Gleichzeitig zeigt die lange Baugeschichte der B 178n deutlich, dass wir in Deutschland dringend schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren brauchen. Mit dem NetZero-Valley Lausitz verbinden wir die große Hoffnung, genau hier künftig spürbare Beschleunigung zu erreichen - für Infrastruktur, Energiewende und wirtschaftliche Entwicklung gleichermaßen."

Oberbürgermeister der Stadt Zittau, Thomas Zenker:

"Heute dürfen wir uns wirklich freuen - trotz aller berechtigter Kritik, dass die B 178n eine Jahrhundertbaustelle geworden ist. Der neue Straßenabschnitt zwischen Zittau und Oderwitz kann endlich in Betrieb genommen werden. Die bessere Anbindung unserer Stadt ist enorm wichtig im Sinne unserer wirtschaftlichen Entwicklung aber auch für alle, die täglich pendeln müssen oder die aus Tschechien und Polen kommend ins Landesinnere wollen. Der zügige Bauablauf zeigt deutlich: Bauen geht bei uns. Schnell und qualitativ hochwertig. Was uns in Deutschland und Sachsen bremst, sind die bürokratischen Hürden, die wir uns selbst bei Planung und Finanzierung auferlegen. Deshalb erwarte ich vom Freistaat jetzt nicht nur, dass alle Energie für Baurecht und zügige Fertigstellung des fehlenden Nordabschnitts aufgewandt wird, sondern möchte auch daran erinnern, dass der fertig gestellte Bauabschnitt einer Bundesstraße aus dem Strukturwandeltopf für Sachsen finanziert wurde."

Bürgermeister der Gemeinde Mittelherwigsdorf, Markus Hallmann:

"Heute ist ein guter Tag für Mittelherwigsdorf und die gesamte Region. Ich freue mich darüber, dass die Errichtung "unseres" Teilstückes der B 178n nach dreijähriger Bauzeit und beinahe dem zehnfachen Zeitraum für Planung und die Schaffung von Baurecht zu einem guten Ende gelangt ist. Ein wichtiges Signal für eine sich bisweilen abgehängt fühlende Region, der Schlussstrich unter ein langanhaltendes und das Dorf gelegentlich entzweiendes Thema und sicher auch das Ende des hochfrequenten Schwerlastverkehrs unmittelbar in unseren Ortschaften. Ich bedanke mich stellvertretend bei allen in den zurückliegenden drei Jahren am Bau Beteiligten für ihre gute und schnelle Arbeit. Heute insbesondere aber auch bei den Vertretern der Interessengemeinschaft um Michael Hiltscher für ihren jahrzehntewährenden Einsatz für eine zukunftsfähige Anbindung unserer Heimat."

Die Baukosten des Bauabschnitts belaufen sich auf rund 57,4 Millionen Euro. Sie werden von der Bundesrepublik Deutschland durch das Investitionsgesetz Kohleregionen getragen.
Restarbeiten werden im Sommer nahe der Kreisstraße 8617 und am Regenrückhaltebecken bei Niederoderwitz durchgeführt, sowie bis August 2025 die Wildschutzzäune entlang der Strecke vervollständigt. Für das Frühjahr 2026 ist die Begrünung der 63 Meter breiten Grünbrücke geplant sowie die Wiederherstellung der Leitstruktur für Fledermäuse.

Hintergrund:

Sechs weitere Abschnitte der Neubautrasse zwischen der A 4 und der Bundesgrenze zu Polen und Tschechien sind bereits unter Verkehr. Der Abschnitt von der A 4-Anschlussstelle Weißenberg bis zur S 112 bei Nostitz befindet sich in der Planung durch die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES). Derzeit soll mit einem Planfeststellungsverfahren das Baurecht hergestellt werden. Die Gesamtlänge aller Abschnitte der B 178n beträgt rund 42 Kilometer.


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