

Museumsmitarbeiterin Dr. Martina Pietsch hat gemeinsam mit etwa 40 Leihgebern die Geschichte der Objekte erkundet und die Erlebnisse der Menschen dokumentiert. Die Stadtbibliothek Zgorzelec überbrachte ausgewählte Beiträge des Projektes „70 Jahre Zgorzelec“, die aus privaten Fotografien und Texten eines Literaturwettbewerbes entstanden sind. Sie geben Einblicke in die persönlichen Erlebnisse der polnischen Ansiedler am Ostufer der Neiße nach dem Kriegsende. Im Mai hatte sich das Schlesische Museum mit Aufrufen in den Medien an die Öffentlichkeit gewandt und ist auf große Resonanz gestoßen. Es zeigte sich, dass die Erinnerung an die Ereignisse in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges und an den schweren Alltag in den Nachkriegsjahren noch immer gegenwärtig ist. Vor allem in Görlitz/Zgorzelec trifft man auf Zeugen und materielle Spuren dieser Zeit. 1945 erlebte die Stadt einen existentiellen Bruch in ihrer Entwicklung. Sie wurde durch eine vorher nicht gekannte Grenzlinie zertrennt, neue politische Verhältnisse änderten das Leben in Görlitz und Zgorzelec von Grund auf. Entstanden is eine Ausstellung der Erinnerungen, die unter dem Titel „Die große Not. Erinnerung an das Kriegsende 1945 und den Neubeginn in Görlitz und Zgorzelec“ bis zum 24. Juli 2016 im Schlesischen Museum zu sehen ist. Geplant ist weiterhin eine umfangreiche Internetpräsentation der Leihgaben und ihrer Geschichten. Außerdem lädt das Museum bis April 2016 zu einer Vortragsreihe mit deutschen und polnischen Referenten ein.