Jürgen Weser

Zwischen Pinsel, Kettensäge und Gesang

(Elsterwerda). Es ist ein besonderes Jahr für die Kleine Galerie »Hans Nadler« in Elsterwerda. Ende des Jahres 2022 wird das Jubiläum 40 Jahre Nadler-Galerie begangen und an den 1879 in Elsterwerda geborenen Maler Hans Nadler und an die vielen künstlerischen Facetten erinnert, die bisher in dem traditionsreichen Gebäude zu sehen waren.

Zuvor zeigen Stephanie Mai aus Gröbitz bei Massen, Luise Walter aus Hohenkuhnsdorf bei Schönewalde und der Cottbuser Steffen Mertens in Einzelausstellungen einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens. Ab September gestalten dann Künstlerinnen des Atelierhofs Werenzhain eine Gruppenausstellung zum »Jahr der Künstlerinnen«. Den Anfang des Ausstellungsjahres machten Schüler der Kunstkurse der Klassenstufe 12 vom Elsterschloss-Gymnasium. Sie zeigten Ergebnisse ihrer kreativen Auseinandersetzung zu verschiedenen Themenbereichen. »Wir wollen in der Galerie die Ausstellung von Schülern unseres Gymnasiums als Tradition erhalten«, so Bürgermeisterin Anja Heinrich.
 
Sebastian Pöschl, seit dem vergangenen Jahr Vorsitzender des Galeriebeirats, hat jetzt den Focus auf die weiteren Ausstellungen des Jahres 2022 gerichtet. Zunächst werden zwei Elbe-Elster-Künstlerinnen vorgestellt. Seit dem 20. Februar ist Stephanie Mai aus Gröbitz bei Massen mit einem Querschnitt ihres Schaffens zu sehen und ab dem 30. April zeigt Luise Walter aus Hohenkuhnsdorf bei Schönewalde, die seit 2020 zur Elbe-Elster Künstlerszene gehört, eine Auswahl ihrer Arbeiten. Am vorigen Freitag ab 19 Uhr konnten Besucher beim Galeriegespräch mit Stephanie Mai ins Gespräch kommen. Sie präsentierte sich während des Gesprächs auch als Musikerin, Songwriterin und Sängerin. Die Natur mit ihrer Ausstrahlung und Kraft und den Menschen in der Natur darzustellen sind Schwerpunkte der Ausstellung, sowohl mit großformatigen Acrylarbeiten wie mit Ölbildern aber auch mit ihren Holzskulpturen, entstanden in den letzten zwei Jahren mit der Kettensäge, feinbearbeitet mit anderen Werkzeugen und farbig verschieden gestaltet. Im Gespräch mit den Besuchern des Abends machte Stephanie Mai deutlich, dass sie ihre Arbeiten in der Lausitz angesiedelt sieht und es ihr, auch mit serieller Bearbeitung, um Themen wie Strukturwandel, Waldsterben und Monokultur gehe und dass der Mensch die Natur als Geschenk für sich wahrnehmen solle.
 
Besonders angetan waren Betrachter von den großformatigen etwas Mystik ausstrahlenden Waldbildern. Typisch für Stephanie Mai auch das Selbstporträt in mystischer Pose. Im Gespräch erfuhren die Gäste in der Nadler-Galerie die berufliche Vielfältigkeit der studierten Restauratorin auch als Wandmalerin, Raumgestalterin und Theatermalerin, die gern Arbeiten für private Auftraggeber annimmt. Am 8. Mai können sich Besucher bei Stephanie Mai (bekannt auch noch unter dem Namen Stephanie Pfeiffer) zum Tag des offenen Ateliers in ihrem Anwesen und Atelier in Gröbitz bei Massen umsehen und mit ihr ins Gespräch kommen.


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