

Gundsätzlich unterstütze die Sana Kliniken AG, die 49 Prozent der Anteile am Lausitzer Seenland Klinikum hält, Reformpläne, die zu einer Verbesserung der Patientenversorgung führen. "Dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland reformiert werden muss, ist unstrittig. Die Betonung liegt dabei aber auf einer ganzheitlichen Versorgung, was neben den Krankenhäusern auch die ambulanten Leistungen einschließt. Auch in diesem Bereich braucht es einen Umbau der Strukturen und eine Auflösung der Silos", heißt es aus dem Klinikum.
Die aktuellen Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sehen jedoch vor, die Versorgung auf große Zentren in den Städten zu konzentrieren. In zahlreichen Regionen hätten Patientinnen und Patienten dann kein Krankenhaus mehr in ihrer Nähe und wären medizinisch schlechter versorgt als heute. Zudem würde die Wahlfreiheit zwischen den Kliniken drastisch eingeschränkt: Während sich Patienten bisher noch aussuchen können, in welchem Krankenhaus sie sich behandeln lassen, dürfte diese Möglichkeit künftig wegfallen.
Auch der Fachkräftemangel würde verschärft, da Ausbildungsplätze für angehende Ärzte und Pflegekräfte verloren gingen und viele Krankenhausmitarbeiter längere Arbeitswege in Kauf nehmen müssten, was den Job noch unattraktiver machen dürfte, befürchtet man in Hoyerswerda.
Fazit des Klinikums: Insgesamt nehmen die Reformpläne mit schablonenhaften Instrumenten zu wenig Rücksicht auf regionale Versorgungserfordernisse. "In Zeiten großer Unsicherheit in der Gesellschaft wird ein derartig umfangreicher Reformprozess nur gelingen, wenn wir die Akteure im Gesundheitssystem, die die Transformation ganz konkret vor Ort leisten müssen, auch einbeziehen."
Die Sana Kliniken setzen sich für eine stärkere Orientierung an regionalen Besonderheiten mit entsprechenden Freiräumen für Ärzte und Pflegekräfte aus. Denn diese Menschen stellen die Versorgung am und mit dem Patienten sicher. Gefragt seien stärkere positive Anreize für Krankenhausträger seitens der Politik.
Solche Anreize könnten beim Umbau des Gesundheitssystems zum Beispiel die Ambulantisierung aktiv vorantreiben. Die Höhe der Krankenhausfinanzierung soll sich stärker daran zu orientieren, welche Leistungen die Häuser für ihre Region sicherstellen. Wenn in ländlichen Gebieten niedergelassene Haus- und Fachärzte fehlen, sollte die Versorgung von einem Krankenhaus übernommen werden können, das entsprechend finanziell unterstützt wird.