Zum Tanzen in die Kirche
In der Bibel wird nicht wenig getanzt. König David dreht des Öfteren Pirouetten vor Freude. In den Psalmen wird auch schon einmal ein Gebet in einen Tanz verwandelt. Und vom legendären Kirchenvater Augustin ist der Sinnspruch überliefert: »Ich lobe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge.« Damit liegt der gute Augustin sozusagen auf einer Wellenlänge mit Radebergs Kantor Rainer Fritzsch. Dieser findet ohnedies, dass »Glaube und Tanz« sich keineswegs ausschließen, sondern eigentlich zusammengehören. Etwas, was man am 23. April, 17 Uhr, in der Radeberger Stadtkirche sehen wird. Da lädt das Evangelisch-lutherische Radeberger Kirchspiel zu einer besonderen Veranstaltung ein, zu einer Tango-Messe.
»Das wird ein ganz ungewöhnliches Konzert sein«, steht für Kantor Rainer Fritzsch fest. An diesem Tag werden keine getragenen Orgeltöne durch die Radeberger Stadtkirche hallen, sondern rhythmische Tango-Klänge mit dem Akkordeon, dem sogenannten Bandoneon. Gespielt von Michael Dolak, einem der erfolgreichsten Bandoneisten Deutschlands. Der gebürtige Leipziger wird einige Werke des 1992 verstorbenen argentinischen Tango-Großmeisters Astor Pantaleon Piazolla aufführen. Mit von der Partie werden rund 80 Sänger der Radeberger Kantorei sein sowie Musiker der Dresdner Staatskapelle. Den Rahmen dieses Konzerts bildet Martin Palmeris Werk »Misa a Buenos Aires - Misatango«. Mit dem 1996 komponierten Werk zeigt der argentinische Komponist, das Tango auch in den sakralen Kontext eingebunden werden kann. Im Laufe des rund einstündigen Konzerts werde man auch etwas erleben, was es bisher noch nie in der Radeberger Kirche gegeben habe, so Kantor Rainer Fritzsch.
Erstmals wird im Radeberger Gotteshaus Tango getanzt. Ein Dresdner Tanzlehrer-Paar wird einige Tänze vorführen. Die beiden werden dem Publikum auch zeigen, warum Tango ein mit Emotionen aufgeladener Mythos ist. Einer, der Lebensschmerz und Melancholie in Energie umwandelt. Die Besucher dürften diese Energie mit Sicherheit spüren - und wie!
Tickets gibt‘s im Pfarramt, Tel. 03528/ 442 216.

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