Rainer Könen

»Vielleicht haben wir etwas Zeit fürs Bühnenprogramm«

Crostwitz. Beim 15. Internationalen Folklorefestival (26. bis 29. Juni 2025) werden wieder zahlreiche Besucher auf dem Hof des Crostwitzer Bio-Landwirts Ignac Wjesela erwartet.
Die Ruhe vor dem großen Ansturm: Bio-Landwirt Ignac Wjesela (mit Tochter Helena) und seine Frau Anna-Rosina, hier mit selbst hergestellten Bioprodukten, bereiten sich in diesen Tagen auf das am Wochenende beginnende Folklorefestival der Domowina vor. Ihr Hof gehört zu den fünf Crostwitzer Gehöften, wo internationale Folklore-Ensembles am Samstag, 28. Juni, ab 19 Uhr,  auftreten werden. Auf Wjeselas Hof haben maximal 700 Besucher Platz.

Die Ruhe vor dem großen Ansturm: Bio-Landwirt Ignac Wjesela (mit Tochter Helena) und seine Frau Anna-Rosina, hier mit selbst hergestellten Bioprodukten, bereiten sich in diesen Tagen auf das am Wochenende beginnende Folklorefestival der Domowina vor. Ihr Hof gehört zu den fünf Crostwitzer Gehöften, wo internationale Folklore-Ensembles am Samstag, 28. Juni, ab 19 Uhr, auftreten werden. Auf Wjeselas Hof haben maximal 700 Besucher Platz.

Bild: Rainer Könen

Für Bio-Landwirt Ignac Wjesela gibt es in diesen Tagen eine Menge zu tun. Das Heu muss eingebracht werden, da ist die Frühkartoffelernte. Und ja, »um die Gemüsepflanzen muss sich gekümmert werden«, meint der 31-Jährige. Die Arbeiten halt, die den Tagesablauf eines hiesigen Landwirts in diesen Wochen bestimmen. Dazu kommt noch, das der Crostwitzer alle zwei Jahre sein Gehöft herausputzt. Wenn das Internationale Folklorefestival der Domowina wieder ansteht. Das ist an diesem Wochenende der Fall. Da findet zum 15. Male das Internationale Folklorefestival Lausitz (26. bis 29. Juni) statt. Zwölf Folklore-Ensembles aus zehn Nationen machen in diesem Jahr mit, werden an den drei Tagen in Bautzen, Drachhausen und in Crostwitz auftreten.

Die Vorbereitungen laufen auf Wjeselas Hof derzeit auf Hochtouren. Umkleideräume für die teilnehmenden Gruppen werden eingerichtet, Wimpel und Tischdekorationen vorbereitet, im Innenhof eine Bühne aufgebaut, die Hofgebäude festlich geschmückt. Wie in den zurückliegenden Jahren, so rechnet der 31-jährige Wjesela erneut mit Hunderten von Besuchern. In den vergangenen Jahren waren es bis zu 700 Menschen, die sich die Aufführungen auf seinem kleinen Hof anschauten. Welche Gruppen in diesem Jahr bei ihm auftreten werden, weiß er noch nicht. Dies wird erst am Donnerstag bei der feierlichen Eröffnung des Folklorefestivals in Bautzen entschieden. Was jedoch feststeht, ist, das sich wieder fünf Crostwitzer Höfe bei dem in der Region weithin bekannten und sehr beliebten Festival beteiligen. Werden am Samstag, 28. Juni, diese Höfe sozusagen zu Brennpunkten des diesjährigen Folklorefestivals. Fünf Höfe, fünf Bühnen. Los geht es dort mittags, das Bühnenprogramm startet am Nachmittag, wird bis in den frühen Morgen getanzt, gesungen, gefeiert. Ignac Wjesela weiß aus Erfahrung, was am Wochenende auf ihn und seine Familie, auf die vielen Helfer zukommen wird. Für ihn und seine 25-jährige Ehefrau Anna-Rosina heißt das auch: sich als guter Gastgeber zu präsentieren. Sollen sich ja schließlich alle Besucher auf seinem an der Hornigstraße 25 gelegenen Hof wohlfühlen. Hier werden die Gäste mit regionaltypischen Leckereien bewirtet, wird es Spezialitäten wie Plinsen, Brat- und Rauchwurst geben, auch selbst hergestellte Pommes Frites. Und klar, seine Bio-Produkte kann man am Wochenende ebenfalls kaufen.

Auch bei der 800-Jahr-Feier von Crostwitz, die jüngst mit einer Festwoche zu Ende ging, hatte Wjesela seinen Hof für Besucher geöffnet. Das sei für ihn so eine Art »Warm-Up fürs Festival« gewesen, grinst er. Der 31-jährige Crostwitzer macht schon seit vielen Jahren beim Festival mit. Genau genommen »seit 30 Jahren, als es 1995 erstmals durchgeführt wurde«, so Ignac Wjesela. Der jedoch von den Veranstaltungen zumeist nichts mitbekommt. Der Grund: »Wir müssen uns ja um die Organisation, den Ablauf auf unserem Hof kümmern, darum, dass sich Besucher wohl fühlen«, so der Landwirt. Da bleibe leider keine Zeit für Folkloreschauen. Und was sagt seine Frau dazu? »Ich hoffe, dass wir vielleicht am Samstag etwas Zeit haben werden, wenn das Bühnenprogramm bei uns losgeht.«

Nach dem Festival warten auf Ignac Wjesela wieder die üblichen Herausforderungen, die man als Landwirt in den Sommermonaten bewältigen muss. Dann ist Erntezeit.


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