

Die Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln blieb bis zuletzt spannend, denn in beiden Finalläufen ging es sehr knapp zu. Den Endlauf der Gesamtwertung segelten die acht besten Teams aus den Vorrunden in Booten der Klasse S\V14 aus. Letztendlich konnten die Titelverteidigerinnen Silke Basedow und Nadine Löschke die zunächst führenden Australier einholen und die Goldmedaille für den Hoyerswerdaer Verein Wir sind Wir Inclusion in Sailing e.V. sichern. Silber ging an das jüngste Team der Weltmeisterschaft: Annelie Kraatz und Leo Paul Nüske aus Rostock, Bronze nach Down Under.
"Wir freuen uns, dass wir den Titel verteidigen konnten, auch wenn es im Finale deutlich knapper war als 2022. Im Endlauf hatten wir perfekte Windbedingungen, eigentlich die besten der ganzen WM", sagte Silke Basedow. "Wir wollten aufs Treppchen kommen und freuen uns sehr über die Titelverteidigung", ergänzte Teamkollegin Nadine Löschke.
Im zweiten Finallauf ging es um den Weltmeistertitel in der Klasse RS Venture Connect, und auch hier war es eine knappe Entscheidung. Gut lief es für das australische Team, das sich auf dem Weg zur Luvtonne für eine andere Richtung als die meisten anderen Teams entschieden hatte - in diesem Fall für den Kurs zur Goldmedaille. "Es hätte nicht knapper sein können. Wir wussten, dass wir alles geben müssen und sind unfassbar glücklich, mit zwei Medaillen im Gepäck nach Hause zu fahren", sagte Grant Alderson nach der Siegerehrung. Die Silbermedaille im RS Venture Connect ging an Jazz Turner und Adam Billany aus Großbritannien, Bronze an Silke Basedow und Nadine Löschke. Jürgen Brietzke und Sigmund Mainka belegten Platz vier.
Die perfekt gelebte Inklusion bei der Weltmeisterschaft hob auch DSV-Präsidentin Mona Küppers hervor. "Die Inklusions-WM ist Segelsport zum Anfassen - in einer Form, die deutlich macht, dass Segeln weder elitär, noch auf bestimmte Personengruppen beschränkt ist. Ihr Teilnehmer der Weltmeisterschaft zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn viele gemeinsam ein Ziel verfolgen. Ihr seid aktive Vorbilder für alle, die noch vom Segeln träumen. Für Menschen mit und ohne Handicap", sagte sie zu den Aktiven.
Wie gut die Inklusion im Sport funktionieren kann, zeigte die Inklusions-Weltmeisterschaft eindrücklich - auf dem Wasser, aber auch an Land beim Rahmenprogramm. Viel Lob ernteten die Organisatoren Clemens Kraus aus Bröthen und Sven Jürgensen von den Teilnehmenden, Offiziellen und sowie Vertretern der Hansestadt Rostock.
Bei der diesjährigen vierten Auflage der WM war Clemens Kraus erstmals nicht als Segler mit dabei, sondern ausschließlich zusammen mit Sven Jürgensen als Organisator. Gemeinsam mit dem Para-Segler Heiko Kröger hatte Clemens Kraus 2020 die Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln gewonnen und wurde 2021 Vizeweltmeister. Im vergangenen Jahr belegte das Team den vierten Platz. Im Anschluss gab Kraus seinen Rücktritt vom Regattasegeln bekannt.
Um die Inklusion im Sport und speziell im Segelsport konsequent weiter voranzutreiben, haben Kraus und Jürgensen den Verein "Wir sind Wir Inclusion in Sailing e.V." gegründet. Und so heißt es für die beiden bereits jetzt: "Nach der WM ist vor der nächsten WM."