Matthias Stark

Spektakel am Nachthimmel

Lausitz. Jedes Jahr im August bietet der Perseiden-Meteorstrom ein spektakuläres Himmelsereignis. Oft wird er auch als die »Tränen des Laurentius« bezeichnet.

Eine Sommernacht in der Lausitz und jede Menge Sternschnuppen, so stellt es sich die Künstliche Intelligenz vor.

Eine Sommernacht in der Lausitz und jede Menge Sternschnuppen, so stellt es sich die Künstliche Intelligenz vor.

Bild: KI ChatGPT

Die Perseiden treten zwischen dem 17. Juli und dem 24. August auf und erreichen um den 12. August ihren Höhepunkt. Sie stammen vom Kometen Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn Staub und Trümmern hinterlässt. Wenn die Erde diese Bahn durchquert, dringen die Partikel in die Atmosphäre ein und verglühen, was die leuchtenden Meteore erzeugt. Der Komet Swift-Tuttle wurde 1862 entdeckt. Mit einem Durchmesser von etwa 26 Kilometern ist er einer der größten Objekte, die regelmäßig die Erdbahn kreuzen. Die letzte enge Begegnung mit der Erde war 1992, und die nächste wird 2126 erwartet.

Während des Höhepunkts können Beobachter in klaren Nächten bis zu 100 Meteore pro Stunde sehen. Der beste Zeitpunkt zur Beobachtung ist nach Mitternacht, wenn der Punkt, von dem die Meteore zu kommen scheinen, hoch am Himmel steht. Es sind keine speziellen Ausrüstungen nötig, nur ein dunkler Ort und Geduld. Der Name »Tränen des Laurentius« bezieht sich auf den Heiligen Laurentius, einen Diakon Roms, der am 10. August 258 n. Chr. während der Christenverfolgungen den Märtyrertod starb. Laurentius, auf einem glühenden Rost hingerichtet, ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche. Sein Festtag wird am 10. August gefeiert. Die Volksfrömmigkeit deutet die August-Sternschnuppen als seine Tränen, die vom Himmel fallen, und verbindet das astronomische Ereignis mit tiefen religiösen und historischen Bedeutungen.

 

Wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung

 

Die Beobachtung der Perseiden hat nicht nur ästhetischen Wert, sondern auch wissenschaftliche Bedeutung. Sie bieten Astronomen die Möglichkeit, mehr über die Zusammensetzung und Verteilung von Kometenstaub im Sonnensystem zu erfahren. Durch die Analyse der Meteore können Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Geschichte und Entwicklung von Kometen ziehen.

Kulturell haben die Perseiden die menschliche Vorstellungskraft seit Jahrhunderten beflügelt. In vielen Kulturen gelten Sternschnuppen als Glücksbringer, und Wünsche, die man bei ihrem Anblick äußert, sollen in Erfüllung gehen. Die Perseiden und die »Tränen des Laurentius« sind mehr als nur ein faszinierendes Naturschauspiel. Sie verbinden Wissenschaft und Mythologie, Astronomie und Geschichte. Jedes Jahr im August erinnert dieser Meteorschauer daran, wie vielfältig und geheimnisvoll das Universum ist und bietet einen Moment der Ehrfurcht und des Staunens über den nächtlichen Himmel.

Nachtschwärmer sollten Obacht geben, ob gelegentlich eine Sternschnuppe zu sehen ist. Wünschen darf man sich bei ihrem Erscheinen jedenfalls immer etwas, die Erfüllung aber steht, wie so oft, in den Sternen.


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