

Auch im Rödertal erlebten einige Hausbesitzer dieses Schreckensszenario schon einmal: Man kommt nach dem Sommerurlaub nach Hause und die Türe steht offen, Zimmer wurden durchwühlt, Möbel beschädigt, Wertsachen gestohlen. Vor allem in der Sommer- und Urlaubszeit steigen Einbrecher in die unbewachten Häuser und Wohnungen ein, wie die Schadenzahlen von Versicherungen zeigen. Wie aktiv Einbrecher im Rödertal sind, welche Entwicklungen es in den vergangenen Jahren gegeben hat, dies kann man der aktuellen Kriminalstatistik der Görlitzer Polizeidirektion entnehmen.
Was einem da auf den ersten Blick auffällt ist, dass die Stadt Radeberg oft von Einbrechern heimgesucht wird. In der Bierstadt wurden, im Vergleich zu anderen Kommunen im Rödertal, bisher die meisten Einbrüche registriert. 2019 waren es 22 Fälle, ein Jahr später 23. Zu Beginn der Corona-Pandemie sank die Zahl, waren es 2021 »nur« 13 Einbrüche. Im Jahr darauf (2022) stieg die Zahl auf 17 an. Im vergangenen Jahr war der Anstieg signifikant: 25 Einbrüche registrierte die Polizei. Auch auf Böden und Keller haben es Diebe abgesehen. Zwischen 2019 und 2023 wurden in Radeberg zwischen 20 und 30 Einbrüche registriert. Ausreißer war das Jahr 2021: Da ging die Zahl der Kellereinbrüche rapide in die Höhe: 75 Fälle registrierte die Polizei.
Und auch das macht die Kriminalstatistik deutlich: Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen ist höher als bei Einbrüchen in Keller/Böden. 2020 konnte die Polizei in Radeberg 66 Prozent der 23 Wohnungseinbrüche aufklären. Im Jahr davor war die Aufklärungsquote bei 22 Wohnungseinbrüchen mit 27 Prozent geringer. Bei Einbrüchen in Keller/Böden in der Bierstadt lag die Aufklärungsquote in den Jahren 2019 bis 2023 zwischen sechs und 12 Prozent. Die Schadenssummen bei den Wohnungseinbrüchen in Radeberg: 2019 wurden Gegenstände im Wert von rund 124.000 Euro gestohlen. 2021 waren es bei 13 Fällen weniger als 5.000 Euro.
Ganz anders schaut es in Ottendorf-Okrilla aus. Hier werden bei Weitem nicht so viele Einbrüche begangen. Waren es 2019 sechs Einbrüche in Wohnungen und Häuser, stieg die Zahl im Jahr 2023 auf neun Fälle (Aufklärungsquote: 11, 1 Prozent). 2020 und 2022 wurden die wenigsten Einbruchdiebstähle in Ottendorf festgestellt: jeweils nur zwei Einbrüche im. 2020 konnte die Polizei in Ottendorf die Täter dingfest machen. Die Erfolgsquote: 100 Prozent.
Die Schadenshöhe bei den Einbrüchen in Ottendorf-Okrilla: 2022 belief sich der Schaden für die Betroffenen auf rund 300 Euro, im Jahr darauf waren es knapp 22.000 Euro (neun Einbrüche). Bei Einbrüchen in Böden und Keller wurden in den vergangenen vier Jahren maximal sechs Fälle (2022) registriert. 2023 sank die Zahl auf vier ab. In den Gemeinden Wachau und Arnsdorf ist die Zahl der Einbrüche in Wohnungen, Häuser, Keller und Böden überschaubar, liegen zwischen einem und drei Fällen. Die meisten Einbrüche in Wachau wurden 2023 (vier Fälle) registriert. Die Aufklärungsquote: 25 Prozent. 2019 gab es in Arnsdorf einen Einbruchdiebstahl, den Täter konnte die Polizei ermitteln. Im vergangenen Jahr ließen Einbrecher bei vier Brüchen in Wachau Diebesgut im Wert von rund 16.000 Euro mitgehen. 2019 belief sich die Schadenshöhe in Wachau bei drei Fällen auf 86 Euro.
Einbrüche in Keller/Böden in Wachau und Arnsdorf (2019 bis 2023): zwischen null und zwei Fällen. Nur 2020 stieg die Zahl an: da wurden in Arnsdorf sechs Diebstahlfälle mit einem Gesamtschaden in Höhe von etwa 1.500 Euro festgestellt.
Und wie schaut es im Rödertal in diesem Jahr aus? Die bisherigen Fallzahlen seien noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben, so Polizeisprecherin Anja Leuschner. Aber angesichts der bisherigen Entwicklungen in diesem Jahr seien »eine wesentlichen Änderungen der Fallzahlen im Vergleich zu 2023 zu erwarten«.
Wie kann man sich schützen?