

Mit der Einweihung einer neuen Produktionslinie für 34 Züge des Regionalverkehrs in Rumänien sandte Alstom am Dienstag dieser Woche ein klares Signal an die Schienenfahrzeugbranche aus Bautzen. Alstom-Präsident Müslüm Yakisan nahm die neue Anlage gemeinsam mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in Betrieb. Im Beisein von Bautzens Bürgermeister Dr. Robert Böhmer und Wirtschaftsförderin Doreen-Charlotte Hantschke bekräftigte man die gute Zusammenarbeit und freute sich gleichermaßen auf das Großprojekt.
Neben dem Rumänien-Auftrag vermeldete Alstom zuletzt auch weitere Projekte in Berlin und Köln. So erhielt der Zughersteller vor wenigen Tagen einen Großauftrag über die Lieferung und Wartung von 90 Nahverkehrszügen für die S-Bahn im Rheinland erhalten. Der Auftrag mit einem Volumen von mehr als vier Milliarden Euro umfasst neben der Lieferung auch die Wartung über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten. Die Endfertigung und Prüfung der Züge soll im Bautzener Werk stattfinden.
Mit über 1.000 Mitarbeitern ist das Alstom-Werk in Bautzen eines der größten Unternehmen in der Stadt. Zudem werbe jeder einzelne Zug als »Botschafter auf Schienen« für den starken Wirtschaftsstandort in der Lausitz. Damit die Zukunftsfähigkeit des Werkes im Bautzener Süden weiter gestärkt wird, sind Konzern und Stadtverwaltung im engen Austausch. Ziel ist es, künftig Logistik von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Alstom benötigt den Gleisanschluss im Süden des Werkes, um besser auf die Gleisinfrastruktur von Stadt und Region zu kommen.
Mit einem neuen interkommunalen Gewerbegebiet, gemeinsam mit der Gemeinde Doberschau-Gaußig, sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Auf der jetzigen Brache zwischen der Wilthener Straße/ S114 und der B96 soll eine Erschließung umgesetzt werden, die eine Besonderheit aufweist – einen Gleisanschluss, für den aktuell noch weitere Anschlussnehmer gesucht werden. So bestünde für die Unternehmen künftig die Möglichkeit, Güter umzuschlagen – von Lkws auf Züge. Im Rahmen des Projekts »VerMoL« (Verknüpfung Mobilität und Logistik) des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr wurden Studien begonnen, die einen solchen Umschlagplatz ermöglichen sollen.