

Die Musik von Mozart, Pachelbel und Vivaldi sowie zwei koreanische Stücke haben das Nuribom Young Chamber Orchester Daejeon und die Hoyerswerdaer Streichinstrumentenschüler vorher geübt, erklärte die Organisatorin des Kulturaustausches Hyoung Ran Kim. Sie unterrichtet derzeit Geige und Bratsche an der Musikschule Hoyerswerda, und kennt jene Musiklehrer, die in Daejeon das Jugendorchester gegründet haben. Gemeinsam mit ihnen überzeugte sie während ihres vergangenen Urlaubes in Südkorea die Eltern der koreanischen Schüler, ihren Kindern die Konzertreise ins ferne Deutschland zu ermöglichen, erzählte Hyoung Ran Kim. Sie findet Kulturaustausch über Kontinente hinweg wichtig, damit sich Menschen begegnen und vielleicht Freundschaft schließen.
Schön sei, dass die südkoreanischen Kinder bis zum Sonntag in Hoyerswerda und Umgebung bei Gastfamilien leben konnten. Ramona Haake aus Schwarzkollm, deren Sohn im Projektorchester mitspielte, war eine der Gastmütter, die mit anderen zusammen auch die Mittagsversorgung der jungen Musiker organisierte. Die Volkshochschule Hoyerswerda hat dafür ihre Küche und die Johanneskirchengemeinde das Lutherhaus zur Verfügung gestellt, sagte Ramona Haake dankbar. Sie empfand den internationalen Besuch als Bereicherung.
Die 7- bis 15jährigen Geiger, Bratschisten und Cellisten aus Südkorea und Deutschland, die sich gerade erst kennen gelernt hatten, fanden sich unter Rafael Sanchez, dem Dirigenten ihres Projektorchesters, erstaunlich schnell zusammen. Der Spanier, der derzeit an der Musikhochschule Dresden seinen Master in Orchesterdirigieren erwirbt, leitete die Musiker mit wenigen englischen Worten und vielen vorgesungenen Passagen an. So konnte er ihnen seine Wünsche zur Veränderung der Lautstärke oder einer schöneren Ausformung der Phrasierungen bei "Eine kleine Nachtmusik" von Mozart und der koreanischen Volksweise "Arirang" perfekt vermitteln.
Bemerkenswert sei die Leistung der Jüngsten, die nach erst drei Jahren Violinunterricht mit dem Orchester dieses schwierige Programm spielen, sagte Hyoung Ran Kim. Die schöne Akustik in der vollbesetzten Johanneskirche unterstützte den satten Klang des internationalen Streichorchesters und begeisterte die Zuhörer genau wie jungen Musiker. In Südkorea gibt es nur neue Kirchen, in denen es nicht so gut klingt, erklärte die Musiklehrerin.
Nach dem Auftritt in Hoyerswerda hat Hyoung Ran Kim für das Nuribom Young Chamber Orchester am 1. Juni, dem Internationalen Kindertag, ein Konzert mit dem Kinderchor einer Freien Schule in Dresden organisiert. Am 4. Juni werden die jungen Musiker einen Workshop mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Magdeburg haben und dann zusammen mit dem Klangkörper auftreten. Führungen in Leipzig und Prag werden ihnen Einblick in die europäische Musikgeschichte geben, erläuterte Hyoung Ran Kim das weitere Reiseprogramm.
Katrin Demczenko