Silke Richter

Leseraupe trifft auf Holzwurm

Laubusch. Die AWO-Kita »Brüderchen und Schwesterchen« kann sich über einen Preis freuen und investiert erfolgreich in die Zukunft.

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Handwerk kann Spaß machen! Johannes freute, sich gemeinsam mit Thomas Stolle die Säge bedienen zu dürfen.

Handwerk kann Spaß machen! Johannes freute, sich gemeinsam mit Thomas Stolle die Säge bedienen zu dürfen.

Foto: Silke Richter

Der Geruch von Werkzeugen, frischem Holz und Sägespänen liegt in der Luft. So wie es halt in einer Kinder-Holzwerkstatt, in der gearbeitet wird, riechen muss. Freilich ist »Arbeit« im eigentlichen Sinne nicht ganz korrekt.

Denn vielmehr stehen für Johannes, Charlotte, Hannah-Lottchen, Pius, Luke und die anderen Kinder die spielerische Heranführung an das praktische Arbeiten und die damit verbundene Förderung von kognitiven Fähigkeiten im Vordergrund. Hier wird unter fachlicher Anleitung von Reinhard Kollowa und Thomas Stolle gesägt, geschnitzt, gefeilt, gemalt und gebohrt.

Mit dem Konzept »Leseraupe sucht Holzwurm«, das die beiden Bereiche Sprache und Handwerk speziell fördern soll, gehört die AWO-Sprach-Kita »Brüderchen und Schwesterchen« zu den Preisträgern des SIMUL+Mitmachfond. Der vom Sächsischen Staatsministerium ins Leben gerufene Wettbewerb für Kreative und Macher bescherte der Einrichtung ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Eine gut angelegte Investition, wenn man die Begeisterung und Motivation bei den Kindern in der Holzwerkstatt beobachten darf. Denn genau in diesen Bereich fließt das Geld ein.

 

Arbeit mit Holz regt Fantasie an

»Ich habe eine Uhr gebaut. Aber keine mit runder Form. Sondern eine rechteckige«, betont Hannah-Lottchen stolz. Johannes freut sich dagegen über sein selbstgebautes Holz-Auto und Pius hat einen Dinosaurier gestaltet. »Wir leiten fachlich an und stehen den Kindern hilfreich und beratend zur Seite, wenn sie ihre Wünsche umsetzen möchten«, erklärt Thomas Stolle. Der gelernte Erzieher kümmert sich mit Reinhard Kowalla gern darum, dass die beiden Holzwerkstätten in der Kita und im Hort mit Leben gefüllt werden können. Beim Arbeiten mit Holz werden Kompetenzen wie kreatives Denken und die Fähigkeit Probleme zu lösen, erprobt und ausgebaut. Zudem werde die Fantasie der Kinder angeregt, erklärt Einrichtungsleiterin Sandra Kowal. So arbeiten die Kinder künstlerisch an ihrer Fein- und Grobmotorik. »Eine Grundvoraussetzung für die Bearbeitung des Werkstoffes Holz ist die Hand-Augen-Koordination. Mit Hilfe von digitalen Medien können wir zudem Beobachtungen in der Natur festhalten, um sie dann in der Holzwerkstatt kreativ umzusetzen«, freut sich Sandra Kowal.

Nicht umsonst wird das Alleinstellungsmerkmal der Kita, »Gesund und stark mit Garten, Wald und Park«, mit Herzblut umgesetzt und stetig weiterentwickelt. Ein weiteres anvisiertes Ziel ist die Einrichtung einer zweiten Holzwerkstatt im Hortbereich der Kita, die ihr Domizil in der Grundschule »Am Markt« finden soll.

»Wir konnten von dem Preisgeld schon eine Bohrmaschine und eine Dekupiersäge für die Kita anschaffen. Im nächsten Schritt werden wir die Werkstatt im Hort ausstatten, damit Reinhard Kollowa dort seine Tätigkeit optimal ausführen kann«, berichtet die Kita-Leiterin.

 

Logo gesucht für Holzwerkstatt

Und weil die Einrichtung auch eine Sprach-Kita ist und es deshalb eine Leseraupe für die Bibliothek gibt, hat sich das Team um Sandra Kowal gedacht, dass diese dringend wegen der Holzwerkstatt Gesellschaft brauche. »Deshalb kamen wir auf die Idee einen Aufruf zu starten und kreative Köpfe um Mitarbeit zu bitten. Wer eine Idee für ein Logo für die Holzwerkstätten hat, kann uns gerne eine Zeichnung oder einen Entwurf bis zum 31. Dezember einreichen. Gemeinsam mit den Kindern entscheiden wir dann, was am besten zu uns passt.«


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