Rainer Könen/kun

Krabat kehrt zurück – und kein Platz bleibt frei

Schwarzkollm. Am 25. Juni startet der zweite Teil der Krabat-Saga an der Schwarzkollmer Krabatmühle. Alle 16 Veranstaltungen sind ausverkauft. Erstmals mit dabei: zwei neue Musicaldarsteller.

Im Hof der Krabatmühle präsentieren sich Ambrosius (Steffen Unger), Hanka (Pauline Weschta), Krabat (Marcel Walther) sowie Müller Janko (Nico Müller) für erste Fotos.

Im Hof der Krabatmühle präsentieren sich Ambrosius (Steffen Unger), Hanka (Pauline Weschta), Krabat (Marcel Walther) sowie Müller Janko (Nico Müller) für erste Fotos.

Bild: Rainer Könen

Nicht auszuschließen, dass vielleicht schon in diesem Sommer Menschen vor der Krabatmühle mit »Suche Karte«-Schildern stehen werden. Denn das Interesse an der Schwarzkollmer Krabat-Saga wächst zusehends. »Das Interesse war auch dieses Mal wieder riesig, wir haben Anfragen aus der gesamten Republik bekommen, sogar aus dem Ausland«, freut sich Tobias Zschieschick, Geschäftsführer des Kulturzentrums Krabatmühle, das die Veranstaltung seit dem vergangenen Jahr eigenständig ausrichtet.

Zschieschick weist darauf hin, dass man auch in der neuen Spielzeit wieder »ganz nah an der ursprünglichen Krabatsage« sei. Am 25. Juni steht die Fortsetzung der Krabat-Saga auf dem Programm. »Im Atem der Wiederkehr« lautet der Titel des zweiten Saga-Teils. Im Mittelpunkt der Inszenierung steht die Rückkehr des Schwarzen Müllers und der Corna Kmotra, der Dunklen Patin, die im ersten Teil von Krabat aus Schwarzkollm vertrieben wurden. Man wolle nicht allzu viel verraten, so der Künstlerische Leiter Michael Kuhn. Nur soviel: beide Figuren, die das Böse symbolisieren, werden sich in dem neuen Stück, nun ja, in einem noch nie dagewesenen Wesenszustand präsentieren. Und weil man bei den Inszenierungen auch sorbische Traditionen einfließen lasse, so Kuhn weiter, werde sich dieses Mal einiges ums Zampern drehen.

Acht Hauptdarsteller und über 60 Laiendarsteller des Schwarzkollmer Volksensemble werden mitwirken. Es wird noch etwas musikalischer als im letzten Jahr werden. Heißt: Man habe den Anteil der sorbischen Lieder erhöht, so Michael Kuhn, der zusammen mit Johanna F. Krüger auch Regie führen wird. Johanna F. Krüger wird außerdem für die Choreografien verantwortlich sein. Die für dieses Stück komponierte Musik stammt, wie bereits im vergangenen Jahr, von Andreas Goldmann.

Gespielt wird vom 25. Juni bis 13. Juli immer mittwochs bis sonntags. Auch in diesem Jahr wurde die Platzkapazität noch einmal um weitere 100 Plätze pro Aufführung erhöht. Alle 16.080 (2024: 14.482) zur Verfügung stehenden Tickets wurden nach dem Vorverkaufsstart am 6. Februar binnen kürzester Zeit verkauft. Auf einer Warteliste stehen 150 Interessenten für Restkarten. Mit der erneuten Erhöhung der Zuschauerplätze auf mehr als 1.000 Sitzplätze habe man nun aber »die oberste Grenze erreicht«, so Produktionsleiter Anton Fuchs.

 

Erfahrene Musicaldarsteller in den Hauptrollen

In diesem Jahr sind erstmals Pauline Weschta und Marcel Walther dabei. Die beiden Musicaldarsteller übernehmen die Rollen von Hanka und Krabat. Der gebürtige Weseler Marcel Walther trat von 2023 bis 2025 in der Ensuite-Produktion »Abenteuerland« auf, einem Musical mit den größten Hits von PUR. Pauline Weschta spielte zuletzt die Hauptrolle der Tina Martin in der Tourproduktion »Bibi & Tina - Die außerirdische Hitparade« von Peter Plate & Ulf Leo Sommer.

 

Veränderungen hinter den Kulissen

Mit der Erhöhung der Platzkapazität werden drei zusätzliche mobile Toiletten aufgestellt. Das Angebot für kontaktloses Bezahlen wird erweitert, an ausgewählten Ständen wird Kartenzahlung angeboten. Das gastronomische Angebot wird um weitere sorbische Spezialitäten vergrößert: unter anderem mit Serbski Dener.

 

Drei Fragen an den Krabat-Darsteller

Der 24-jährige Marcel Walther gehört seit diesem Jahr zur achtköpfigen Schauspiel-Crew der Krabat-Saga. Für den an der Stage School Hamburg ausgebildeten Musicaldarsteller ist das Engagement in Schwarzkollm ein besonderes: zum ersten Mal spielt er auf einer Freilichtbühne.

Herr Walther, kannten Sie die Geschichte des Krabat vor Ihrem Engagement?
Genau nicht, aber ich hatte schon mal von Krabat gehört, auch von den Festspielen hier. Jetzt weiß ich natürlich genau, wer Krabat war, gehört ja zu meiner Rollenvorbereitung. Und ich muss sagen, das ist ein spannender und komplexer Charakter.

Was ist für Sie die besondere Herausforderung an dieser Figur?
Für mich gilt es, beide Seiten seines Charakters darzustellen, insbesondere die dunkle Seite seines Wesens zu zeigen. Das ist interessant und auch sehr fordernd.

Zum ersten Mal spielen Sie in Ihrer noch jungen Karriere auf einer Freilichtbühne.
Ja, die Kollegen haben mich schon auf alles vorbereitet: auf Mückenschwärme, Regen, Sturm und Gewitter. Es soll ja mitunter an manchen Abenden sogar recht kühl werden. Man hat mir Thermo-Unterwäsche empfohlen (lacht). Habe ich mir besorgt. Sie sehen, ich bin also gerüstet für den Freilichtsommer in Schwarzkollm.


Meistgelesen