Anja Paumen/kun

Konferenzen für den Frieden?

Lausitz. Ein Kommentar von Anja Paumen, Biologin, Buchautorin und Journalistin.
Anja Paumen ist Biologin, Buchautorin und Journalistin.

Anja Paumen ist Biologin, Buchautorin und Journalistin.

Bild: Stephan Roehl

Die Klimakonferenzen hätten das größte Friedensprojekt seit Gründung der Vereinten Nationen sein können. Nur gemeinsam mit allen Staaten, Kulturen und Religionen dieser Welt ist es möglich, den Anstieg der weltweiten Temperaturen zu begrenzen. Die Hitze wäre somit wie die Bedrohung von außen gewesen, die dazu führt, dass Feinde auf Erden sich zusammentun gegen den gemeinsamen äußeren Feind. Wie beim Film »The Independance Day« von Roland Emmerich.

Aber so ist der Mensch eben nicht – oder zumindest die Mehrheit der Menschheit. Schon unser Vorfahr der Neandertaler war aggressiv und gewalttätig. Im Neanderthal Museum findet man nachgestellte Massengräber aus der Steinzeit als Zeugnis dieser Aggression. Auch heute führen wir Kriege gegeneinander, misstrauen einander und sehen vor allem immer nur das eine: unsere eigene Perspektive.

Trotzdem tagen die Forscher, Politikerinnen und Umweltverbände ab jetzt wieder auf der 28. Weltklimakonferenz in Dubai. Trotzdem ringen sie nächtelang um Kompromisse, um jedes Zehntelgrad, das nicht steigt. Dieses Trotzdem ist unsere Chance. Es steht für die Überzeugung von vielen, dass es trotz allem Sinn macht, das Gute gemeinsam zu verfolgen. Gut wäre, wenn es möglich bleibt, die Temperaturerhöhung auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Deswegen ist jeder Erfolg in Dubai ein Triumph für die Menschheit.

 

»kommentiert:« läuft immer donnerstags, 6.50 und 14.45 Uhr, im LAUSITZWELLE Radio über UKW und DAB+ und als Video auch im LAUSITZWELLE Fernsehen in der Drehscheibe Lausitz. Alle Kommentare sind jederzeit bei www.lausitzwelle.de sowie auf youtube.com/LAUSITZWELLE abrufbar.


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