Matthias Stark

Klarer Trend bei den Wunschberufen

Region. Wie hat sich der Ausbildungsmarkt entwickelt und welche Herausforderungen gibt es in nächster Zeit? Darauf gaben Arbeitsagentur, HWK und IHK jetzt Antworten.

Wie die Arbeitsagentur mitteilt, entschied sich ein Drittel der Jugendlichen für einen der zehn beliebtesten Wunschberufe. Hierzu gehören an erster Stelle die Verkäufer/in und der Kaufmann im Einzelhandel, gefolgt von Mechatroniker, Fachlagerist und KFZ-Mechatroniker. Auch Tischler und Landwirt zählt zu den Top Ten. Der Beruf des Mechatronikers gehört beispielsweise zu den Angeboten, die in den Landkreisen Bautzen und Görlitz mit 34 offenen Stellen am häufigsten unbesetzt blieben.

Gute Chancen in der Region

Die Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer Dresden haben in den genannten Landkreisen über 1300 neue Ausbildungsverträge abschließen können, über sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. »Das ist eine positive Entwicklung, die sich im ganzen Kammerbezirk abgezeichnet hat. Mittlerweile ist wieder ein Niveau erreicht, welches über dem vor der Coronazeit liegt«, stellt Torsten Köhler, Geschäftsführer Bildung der Industrie- und Handelskammer Dresden fest. Und er ergänzt: »Unsere Empfehlung an die Schüler und Berufsanfänger ist: orientiert euch an den zahlreichen Angeboten an attraktiven Berufen in den Unternehmen euerer Umgebung.«

Auch die der Handwerkskammer Dresden zugehörigen Betriebe aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz können ein Plus von 1,4 Prozent an abgeschlossenen Lehrverträgen verzeichnen. Es sind weit über 700. Stefan Krug, Hauptabteilungsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer Dresden, ist zufrieden. Er sagte: »Das stabile Ausbildungsniveau zeigt, dass das Handwerk für Schulabgänger attraktiv und der Fachkräftebedarf hoch ist. Das Handwerk setzt trotz der schwachen Konjunktur bewusst auf Ausbildung, um die Fachkräfte von morgen zu finden.« Besonders freut ihn, dass es im Bäckerhandwerk eine Steigerung abgeschlossener Ausbildungsverträge von 26 Prozent gab.

Gastgeber ist gutes Beispiel für gelingende Ausbildung

Auch der gastgebende Betrieb, die MainMetall Großhandels GmbH, bildet am Standort Bretnig sieben Azubis aus. Hier sind 95 Mitarbeiter im Zweischichtsystem als Dienstleister für Handwerksbetriebe der Badezimmereinrichtungs-, Installations- und Heizungsbranche im Einsatz. Die MainMetall wurde 1948 gegründet und hat rund 740 Beschäftigte an 16 Standorten deutschlandweit, darunter 80 Auszubildende.

Dirk Hartmann, Prokurist Vertriebsorganisation, berichtete während eines Betriebsrundganges: »Die wichtigste Botschaft ist, dass junge Menschen hier in unserer ländlichen Region ihre Zukunft sehen und finden. Wir haben in den letzten Jahren auch frühe Berufsorientierung probiert: Kinder waren zu Projekttagen im Haus. Gute Erfahrungen haben wir auch mit Schulpatenschaften und regionaler Netzwerkarbeit.«


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