Kamenz – ein Ort zum Wohlfühlen
Mehrere hundert geladene Gäste nehmen an der Festveranstaltung teil. Zu ihnen gehören neben den Kamenzer Stadträten auch der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, der Bundestagsabgeordnete Carsten Hilse, die Landtagsabgeordnete Elaine Jentsch, der Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas und Oberbürgermeister Roland Dantz. Außerdem sind der Ministerpräsident a.D. Georg Milbradt und Landrat a.D. Michael Harig nach Kamenz gekommen.
Demut ist wichtig
In der Begrüßungsrede stellt Oberbürgermeister Roland Dantz fest: »Kamenz ist ein besonderer Ort der Vertrautheit und Heimat bietet«. Der OB legt Wert darauf, der Geschichte mit Demut zu begegnen, wenn er die Frage stellt, was die Menschen vor einhundert Jahren bewegte. Er kommt dabei zu der Erkenntnis, dass sie ihre Chancen unabhängig von den politischen Verhältnissen genutzt haben. Dabei spielt er auch auf die Nutzung der Braunkohle an, die in der Lausitz bis jetzt ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist. Als Fazit zieht der OB, was die Menschen in seiner Stadt ausmacht: Respekt, Fleiß und Achtung vor Traditionen.
In seinem Grußwort sagt Ministerpräsident Michael Kretschmer, dass es darauf ankäme, positiv in die Welt zu schauen. Mit Bezug auf die aktuelle Politik stellt er fest: »Wichtig ist, was Arbeitsplätze schafft«. Der Oberbürgermeister überreicht dem Ministerpräsidenten nachträglich zu seinem Geburtstag mit den Worten »Wenn man nach Kamenz kommt, gibt es Jägermeister« eine Flasche des edlen Getränks sowie als Dank für sein Kommen eine Lessing-Büste.
Baumspende für Kamenz
Landrat Udo Witschas bedankt sich bei Roland Dantz für dessen Leistung bei der Entwicklung der Stadt Kamenz. Es brauche engagierte Menschen. Und mit dem Blick auf das Jubiläum sagt der Landrat: »800 Jahre sind eine Zeit, die ein Einzelner gar nicht fassen kann«. Heiko Driesnack, Vorsitzender des Sächsischen Städte und Gemeindetags-Kreisverbandes und Bürgermeister der Nachbarstadt Königsbrück überbringt Glückwünsche und betont, wie wichtig es ist, den Frieden zu stärken und zu erhalten. Zusammen mit Werner Lindner überreicht er eine Baumspende aus Hennersdorf bei Lauban und empfiehlt einen Pflanztag zum Ende der Dienstzeit von OB Dantz am 1. Dezember.
Die Festrede hält der Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Dr. Marius Winzeler. Er spricht über die Ersterwähnung der Stadt Kamenz im Jahr 1225 und verbindet diese mit der europäischen und der sächsischen Geschichte. In der Urkunde der Ersterwähnung von Kamenz und weiterer Orte der Region aus dem Jahr 1225 gehe es vorrangig um Geldangelegenheiten. Die Gründung von Kloster St. Marienstern damals sei sehr modern gewesen, da es sich um ein Frauenkloster gehandelt habe.
Der Stadtarchivar Thomas Binder ergänzt den Festvortrag mit einem Blick in archivalische Quellen. Es sei wichtig, gegen das Vergessen vorzugehen. Ein Archiv sei wichtig für die treuhänderische Bewahrung von historisch Wertvollem. Sie seien sowohl Gedächtnis als auch Gewissen von Geschichte. Archive würden heute über die Bedeutung der Dinge von gestern für morgen entscheiden.
Ministerpräsident Michael Kretschmer ist gern in der Lessingstadt. Er sagt: »Mit Kamenz verbinden mich viele Besuche, auch familiär. Aber auch ein gemeinsamer Geist, dass wir etwas bewegen wollen. Ich war oft hier, auch als Kind. Kamenz ist ein Ort, an dem ich mich immer wohlgefühlt habe.«

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