Familienstollen aus der Bäckerei
Vielfach sind es ältere Kunden, die das noch machen. In den letzten Jahren nehmen sich allerdings auch junge Leute die Zeit, alte Rezepte auszuprobieren. »Natürlich schaue ich da besonders hin, denn die Kunden sollen nicht enttäuscht werden «, berichtet Volker Knobloch. »Schon Ende September rufen die ersten Stammkunden an und fragen nach einem Backtermin.
Bis 2012 wurde ein Nachmittag festgelegt, die Kunden konnten ihre Zutaten abgeben und den Bäckern bei der Arbeit zusehen.« Heute nutzt der Bäckermeister die Zeit, in der er selbst auch den Stollen für sein Geschäft herstellt. Zwischen 10 und 15 Kunden bringen ihre individuellen Zutaten in die Bäckerei, selten so große Mengen wie früher. »Wir hatten in diesem Jahr eine Kundin, die zehn Kilogramm Mehl zu 27 kleinen Kilostollen gebacken haben wollte. Das ist aber eher die Ausnahme «, sagt Volker Knobloch.
Die Zutaten werden zwei Tage vor der Verarbeitung in die Backstube gebracht. Mehl und Hefe gibt der Bäckermeister dazu, der sich persönlich um die Teige der Hobbybäcker kümmert. Die fertigen Stollen sollen perfekt sein. Die Kunden können sich auf das Team verlassen. Die wichtigste Aufgabe hat dabei der »Ofensteher «, derjenige, der den Backvorgang überwacht. Obwohl bei den heutigen Öfen die Temperatur gut regelbar ist, benötigt man viel Erfahrung und Gefühl für unterschiedliche Größen und Zutaten.
Altes Handwerk mit frischen Ideen
Die Bäckerei Knobloch besteht seit 1904, Volker Knobloch betreibt sie in der dritten Generation. Täglich bäckt er Brot, Brötchen und Kuchen. In der Vorweihnachtszeit werden zusätzlich zwischen 200 und 250 Kilogramm Mehl zu verschiedenen Stollenteigen verarbeitet.
Am häufigsten gekauft wird der klassische Rosinenstollen, auch in der Variante Premium mit besonders vielen Trockenfrüchten. Daneben finden Mandelstollen, Nussstollen, Mohnstollen, Schokoladenstollen, Quarkstollen und seit letztem Jahr Walnuss-Aprikosen-Stollen ihre Liebhaber. Volker Knobloch probiert auch bei dem Weihnachtsbackwerk gern mal etwas Neues aus.
Familientradition gelebt
Angelika Schiller aus Bautzen hat in diesem Jahr die meisten Zutaten in die Bäckerei Knobloch in Oberförstchen gebracht. »Schon als Kind ging ich mit meiner Mutter zum Stollenbacken. In diesem Jahr habe ich 24 Rosinen- und drei Mandelstollen abbacken lassen«, erklärt die Bautzenerin. Verschenkt werden die kleinen Delikatessen an Familie, Freunde und Bekannte. Seit dem letzten Jahr ist die Liste länger geworden, da musste sie sogar zweimal Backen. Kollegen ihres Enkels waren auf den Geschmack gekommen. »Wenn im Januar noch ein Stollen übrig ist, dann froste ich ihn ein. Im Oktober aufgetaut, ist er besonders feucht und macht Lust auf den nächsten Backtermin. Solange es möglich ist, werde ich diese schöne vorweihnachtliche Tradition pflegen«, sagt Angelika Schiller.
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