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Rainer Könen

Ein Haus hat Geburtstag

Oberlichtenau. Seit 30 Jahren betreibt der Christliche Verein (CV) Oberlichtenau dass Erich-Stange-Jugendhaus. Das Jubiläum wird im Juni gefeiert.

Beim Christlichen Verein (CV) Oberlichtenau ist man in diesen Tagen ziemlich guter Dinge. Mit anderen Worten: Alle Mitglieder befinden sich derzeit in Feierlaune. Denn der Verein feiert in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen seines Erich-Stange-Jugendhauses. Begangen wird dieses Jubiläum in der ersten Juniwoche (5. bis 9. Juni) mit Vortragsabenden im Jugendhaus. Werden im Rahmen dieser Festwoche Themen wie »Ehrenamt und Vereinsarbeit« aus christlich-philosophischer Sicht beleuchtet, widmet man sich an den Abenden auch den zwischenmenschlichen Bereichen, geht man etwa der Frage nach, wie Lebenspläne das eigene Dasein leiten.

Zu den Lebensplänen von Maik Förster gehörte seinerzeit die Idee, ein Jugendhaus in Oberlichtenau zu errichten. Er gehörte mit seiner Ehefrau Susanne zu den Gründungsmitgliedern des CV Oberlichtenau, der 1992 als CVJM-Verein das Licht der Vereinswelt im Pulsnitztal erblickte und zehn Jahre später einen neuen Namen, Christlicher Verein, erhielt.

»Spontaner Besuch« im Kultusministerium

Förster erzählt von der Jugendarbeit im Ort, davon, das man in der Wendezeit nach einem neuen Domizil für die Jugendlichen und die Vereinsmitglieder gesucht habe. Bei einem »spontanen Besuch« im sächsischen Kultusministerium« habe er erfahren, dass das Kultusministerium damals jedem Landkreis eine Million Mark zum Aufbau eines Jugendzentrums in freier Trägerschaft zu Verfügung stellte. Förster: »Das war die einmalige Gelegenheit, Mittel für unser neues Jugendhaus zu bekommen.« Man habe die Chance sofort genutzt: »Unser CVJM war im Landkreis der erste freie Träger der Jugendhilfe, der sich um diese Fördermöglichkeiten bemühte.«

Ältestes Gebäude im Pulsnitztal gerettet

Förster erinnert sich, dass seinerzeit alles »sehr schnell« gehen musste, um an die Fördermittel zu kommen. Binnen eines Monats mussten Baupläne erstellt, behördliche Genehmigungen eingeholt werden. Die Fördersumme sei dann von der Stadt Kamenz »auf unbürokratischem Wege« um eine halbe Million Mark gekürzt worden, so Förster. Mit diesem Geld sei in Kamenz die alte Fahnenfabrik zum Jugendzentrum umgebaut worden. Doch bevor man in Oberlichtenau an den Bau eines neuen Jugendhaus denken konnte, gab es für die örtlichen CVJM-Mitglieder einige Hürden zu bewältigen. So gab es die Auflage der damaligen Gemeindeverwaltung, erst einmal die alte, aus dem Jahr 1660 stammende Pfarrscheune, zu sanieren. Damit habe man das älteste Gebäude im Pulsnitztal gerettet, so Förster weiter. Auch die Auflage, das auf dem Pfarrgrundstück stehende Holzhaus wieder aufzubauen, wurde erfüllt. Damit habe man den Behörden die Leistungsfähigkeit des CVJM gezeigt, so Förster weiter.

Benannt nach ehemaligem Pfarrer

1994 erfolgte dann die Grundsteinlegung für das Jugendzentrum Westlausitz mit dem Jugendhaus, das man nach Dr. Erich Stange (1888 - 1972) benannte, einem ehemaligen Pulsnitzer Pfarrer, der auch die Telefonseelsorge gründete. Heute wird das Jugendhaus für Kinder- und Jugendfreizeiten genutzt, für Fortbildungsmaßnahmen, treffen sich hier die Mitglieder des CV Oberlichtenau.


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