Matthias Stark

Ehrenamt braucht Anerkennung

Landkreis. Der Kreissportbund Bautzen zieht die Bilanz des vergangenen Jahres und verrät aktuelle Vorhaben.

Geschäftsführer Lars Bauer (l.) und Vereinspräsident Torsten Pfuhl haben gut lachen: knapp 2.000 neue Mitglieder haben im vergangenen Jahr zum Vereinssport gefunden.

Geschäftsführer Lars Bauer (l.) und Vereinspräsident Torsten Pfuhl haben gut lachen: knapp 2.000 neue Mitglieder haben im vergangenen Jahr zum Vereinssport gefunden.

Bild: Matthias Stark

Während in der Sporthalle am Flugplatz die Kinder aus 18 Kindertagesstätten bei der Vorrunde zur Kreis-Kita-Olympiade ihre Wettkämpfe durchführen, berichtet der Kreissportbund zeitgleich über seine Tätigkeit. Die über 200 Kinder haben viel Freude, ihr Können an den neun Stationen zu zeigen. Das ist während der Ausführungen von Geschäftsführer Lars Bauer und Vereinspräsident Torsten Pfuhl immer wieder lautstark zu hören. Letzterer nimmt auch gleich Bezug zu dieser Sportveranstaltung, wenn er feststellt: »Kinder sind die Basis für den Breitensport und der bringt Struktur in den Kinderalltag«.

Geschäftsführer Lars Bauer freut sich über die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Landkreis Bautzen. Jeder sechste Bürger des Landkreises ist Mitglied in einem Sportverein, in der Altersgruppe 7 bis 14 Jahre ist es sogar jedes zweite Kind. Im Landkreis Bautzen gibt es aktuell 373 Sportvereine mit über 51.000 Mitglieder, darunter über 19.000 Kinder und Jugendliche. Zu den mitgliederstärksten Sportarten gehört mit über 12.000 Sportlern der Fußball. Drei Großsportvereine mit weit über 1.000 Mitgliedern sind in Hoyerswerda, Bautzen und Radeberg aktiv. Dazu sagt Vereinspräsident Torsten Pfuhl zusammenfassend: »Die Mitgliederentwicklung zeigt die Bedeutung des Sports«. Er dankt dem Landkreis ausdrücklich für die herausragende Sportförderung durch die beschlossene Förderrichtlinie. Die meist ehrenamtliche Tätigkeit von Übungsleitern, Trainern und Betreuern brauche diese Anerkennung.

 

Wartelisten sind lang

 

Knapp 400 Kinder und 100 Erwachsene stehen derzeit auf Wartelisten. Das hat zwei Hauptgründe. Zum einen fehlen ausgebildete Übungsleiter und zum anderen Sportstättenzeiten. Die Kerntrainingszeit für Kinder und Jugendliche liegt zwischen 16 und 19 Uhr, die ließe sich nicht beliebig verändern. Mit Blick auf diese Situation sagt Geschäftsführer Lars Bauer: »Sportvereine sind eine Gemeinschaft, keine Dienstleister«. Auch Eltern könnten bei der Absicherung von Trainingszeiten helfen, um die Situation zu entspannen. Torsten Pfuhl hat dazu auch Vorschläge. So könne man junge Leute besonders fördern, damit sie trotz ortsferner Ausbildung oder Studium in den Vereinen Übungsleiter bleiben können. Auch könne man die Vereine dabei unterstützen, andere ortsnahe Räume für den Sport zu nutzen.

 

Sportabzeichen ist ein Renner

 

Besondere Bedeutung bei der sportlichen Betätigung hat das Ablegen des Sportabzeichens. Für die Jüngsten von 3 bis 6 Jahren gibt es das Sächsische Sportabzeichen Flizzy. Das erwarben im vergangenen Jahr über 2.000 Kinder. Ab dem 6. Lebensjahr gibt's dann das Deutsche Sportabzeichen. Das erwarben über 4.400 Menschen, darunter 358 Erwachsene. Dazu trug nicht unwesentlich der DOSB-Tourstopp im September in Kamenz bei, der als großer Erfolg gilt. Auch im laufenden Jahr gibt es wieder die Möglichkeit, das Sportabzeichen zu erwerben. So bei den Sportabzeichenschulwettbewerben und der Sportabzeichentournee, die in Hoyerswerda, Bischofswerda, Elstra, Sohland, Kamenz und Bautzen Halt machen wird.

Ein besonderer Höhepunkt wird eine Stadtwette zu 800 Jahre Kamenz sein. Werden es die Kamenzer schaffen, im Jubiläumsjahr 800 Sportabzeichen abzulegen? Die Auftaktveranstaltung zu dieser Wette findet am 10. April in Kamenz statt. Diese Wette dient auch der Sponsorengewinnung, um einen Euro je Sportabzeichen für die Förderung von Projekten im Jugendsportbereich in Kamenz zu gewinnen.


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