Dieser Laden bietet gleich fünferlei Kompetenzen

Für fünf Unternehmerinnen aus der Region war der Start in den Oktober ein ganz besonderer Geschäftstermin. Gemeinsam eröffnete das Quintett im Treff 8 Center in Hoyerswerda ein Geschäft mit dem Titel „Der etwas andere Laden“.

Alle fünf Frauen sind kaum gleichzeitig zu erwischen. So wie beim Aufbau teilen sich die Betreiberinnen des „Der etwas andere Laden“ auch in die Geschäftszeiten rein. Die Mitgründerinnen Katja Domaschka (o.l.), Beate Möller (o.r.) und Heike Bergmann (u.r.) werden von Praktikantin Ingrid Gräwert unterstützt. Foto: Mandy Fürst

In Kunst, Literatur und Historie sind es oft fünf Frauen, die zusammen eine Geschichte schreiben. Die Malerin Manuela Pierburg stellte das kräftige Motiv der weiblichen Gruppe 2013 auf einem Gemälde dar. Die fünf „Dienstagsfrauen“ im gleichnamigen Roman von Monika Peetz kommen bei einer gemeinsamen Reise dem Leben auf die Schliche. Und die Ägypterin Suheir Qualamawi gehörte 1929 zu den ersten fünf Studentinnen, die sich an der Universität Kairo einschreiben durften. So steht das Quintett in einer hoffnungsfrohen Tradition. Sich zusammen zu tun erweitert Potenziale, verdichtet Kompetenzen und macht ganz einfach Mut. Die Initiatorinnen Heike Bergmann und Petra Grund sind schon lange befreundet. Aus ihrer beider Gedankenspielerei ist die Geschäftsidee erwachsen. Heike Bergmann macht in Französischer Mode, Petra Grund in Accessoires. Bei einem ersten Probelauf in einem Center in Dresden beschlossen die Frauen, sich doch lieber heimatnah niederzulassen. Gute Kontakte zum Treff 8 Center-Management verhalfen ihnen zu Geschäftsräumen. In Beate Möller vom Tee-, Gewürz- und Geschenkehandel „Kräuter-Meyer“ fanden die StartUperinnen eine interessierte Mitstreiterin. In den sozialen Netzwerken lernten die Gründerinnen die Schmuck- und Duftexpertin Katrin Kittel und Katja Domaschka mit ihren handgenähten Kindersachen kennen und befanden, beides seien sinnvolle Ergänzungen. „Der etwas andere Laden“ bietet also ungewöhnliche Kombinationen, erklärt Heike Bergmann, sowohl im geteilten Chefsessel wie auch in der Auswahl der Waren, die auf dem schlichten Weiß der Wände und Regale präsentiert werden. „Genuss und Qualität stehen bei uns im Mittelpunkt“, interpretiert Beate Möller das Konzept. Die Tee- und Gewürzhändlerin kann ihr Geschäft in der Altstadt auf diesem Weg um eine Außenstelle in der Neustadt erweitern. Die anderen Unternehmerinnen ergänzen ihre quasi fliegenden Vertriebe um einen festen Anlaufpunkt, der mit knapp 50 Quadratmetern zwar nicht die vollständigen Kollektionen darstellen, aber eine kreative Basis zum Entdecken, Probieren und Bestellen sein kann. Und weil sie sich die Absicherung der Öffnungszeiten teilen, müssen die Unternehmerinnen sich gegenseitig sachkundig machen. „So können wir voneinander lernen. Das erweitert den Horizont“, freut sich Beate Möller auf die Zusammenarbeit. (Mandy Fürst)