

Wer sich in diesen Tagen mit Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer über die geplanten Investitionen in seiner Großgemeinde unterhält, erfährt nicht nur, dass die Feuerwehr des Ortsteil Grünberg ein neues Einsatzfahrzeug bekommt, die örtliche Schul- und Kitainfrastruktur ausgebaut werden soll, der Ausbau des Gewerbegebietes angestrebt wird. Es ist immer wieder die Rede von diesem Projekt, das in den nächsten Jahren in der Großgemeinde einen breiten Raum einnehmen dürfte: die neue Ortsmitte.
Auf einer im Zentrum des Ortes gelegenen rund acht Hektar großen Brachfläche des ehemaligen Betonwerks soll das entstehen, wovon man in der rund 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde seit Jahrzehnten träumt: ein Ortszentrum. Ein solches hat Ottendorf-Okrilla seit dem Zusammenschluss der Ortsteile Anfang der 1920er Jahre noch nie gehabt. Nach den Plänen der Gemeinde soll dieses Areal künftig Platz für Wohnen, Gesundheit, Einzelhandel, Dienstleistungen, Erholung und den öffentlichen Nahverkehr bieten. Mit anderen Worten: »Unsere Ortsmitte wird damit in der Ortsmitte liegen«, so Bürgermeister Pfeiffer, im Wissen darum, dass ein lebendiger Ortskern die Verbundenheit mit der Gemeinde weiter stärkt.
Wie das neue Ortszentrum möglicherweise aussehen könnte, kann man am 21. Juni erfahren. An diesem Tag werden Architekten ihre Entwürfe zum geplanten Ortskern vorstellen. Fünf Architekturbüros beteiligen sich an diesem von der Gemeinde ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb. Die Zwischenpräsentation findet in der Turnhalle (An der Blöße) statt. Nach der Vorstellung wird eine Jury die Vorschläge genauer prüfen: auf Qualität und Funktionalität, auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Beginn der Präsentation ist um 10 Uhr, das Ende ist gegen 16 Uhr geplant. Für interessierte Zuhörer, so die Gemeindeverwaltung, sei eine Anmeldung aus organisato-rischen Gründen »zwingend« erforderlich. Bürgermeister Pfeiffer weist darauf hin, dass, so das Besucherinteresse groß sein sollte, die Präsentation in der Aula der Grundschule durchgeführt werden soll. Erstmals wird eine solche Veranstaltung in der Gemeinde per Livestream, also digital im Netz übertragen. Wie man von der Gemeindeverwaltung erfährt, sei dies künftig bei weiteren Veranstaltungen, die von großem Interesse für die Öffentlichkeit seien, geplant.
Die Gemeinde hatte die zwischen Gaswerkstraße und Gewerbepark liegende Brachfläche des früheren Betonwerks, wo bis 2004 noch gearbeitet wurde, 2023 für rund zwei Millionen Euro er-worben. In Ottendorf-Okrilla will man nun zeigen, wie man eine Brachfläche in einen lebendigen Gemeindekern verwandeln kann. Nach Möglichkeit so schnell wie möglich, so die Hoffnung des Bürgermeisters. Der aber weiß, dass noch etliche Jahre ins Land gehen werden, bevor dieses ambitionierte Vorhaben Gestalt annehmen wird. Auf jeden Fall ist es ein Modellprojekt für die gesamte Region. Eines, das von Bürgermeister Rico Pfeiffer gerne als »Meilenstein für die Gemein«de« bezeichnet wird und das Ottendorf-Okrilla enorme Chancen in den Bereichen Wohnen, Wirtschaft und Infrastruktur bietet.