

Eine kurze Drehung, den Puck anvisiert und aus dem Handgelenk ins Tor geschossen – beim Eishockey ein ganz normales Spielszenario. Das besondere an der Sache: Unter der Eishockey-Ausrüstung steckt der Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens. Wer hätte gedacht, dass eine Person, die die Geschicke einer 38.000-Einwohner Stadt lenkt, gleichzeitig als Eishockeyspieler in der Sportarena steht. Die Leidenschaft für die kanadische Sportart entwickelte sich beim Oberbürgermeister mit drei Jahren. Denn seit damals besuchte Alexander Ahrens mit seinen Eltern regelmäßig die Spiele. »Ich war sofort elektrifiziert von dieser Sportart«, so Ahrens begeistert. Hitzige Stadtderbys in Berlin In Erinnerung geblieben sind ihm die Berliner Stadtderbys zwischen dem Ostclub SC Dynamo Berlin, aus denen später die Eisbären Berlin geworden sind, und Preußen Berlin, die im westlichen Teil der Stadt beheimatet waren. Vom Zuschauer zum Eishockey-Spieler Sport war für Alexander Ahrens immer wichtig gewesen. In seinen Jugendjahren spielte er leidenschaftlich Handball und ging boxen. Mit Anfang 30 sollte es auch auf dem Eis funktionieren. Statt die Spiele von der Tribüne zu verfolgen, lernte er mit Hilfe eines Eislauflehrers die Kunst auf dem Eis. Trainiert wurde in den Sporthallen in Berlin-Wilmersdorf und Wedding. Beim SCC Charlottenburg spielte Ahrens einige Jahre in der Landesliga. Auch jetzt noch ist der Oberbürgermeister aktiv. Bei den Lausitzer Füchsen aus Weißwasser steht er bei den Chiefs, einer sogenannten Amateur-Altherrenmannschaft, als Mittelstürmer auf dem Eis. Zweimal die Woche wird trainiert und gespielt. Größtes Highlight war ein Spiel in der Berliner Mercedes-Benz-Arena gegen die Alten Herren der Berliner Eislöwen. Der Altersdurchschnitt bei den Chiefs liegt zwischen 40 und 70 Jahren. Hierbei gelten ganz klare Regeln: »Wir spielen ohne Bodycheck und Schlagschüsse – aus Verletzungsgründen«, so Ahrens. Ausgleich zum Berufsalltag Für Alexander Ahrens ist der Eishockeysport ein wichtiger Ausgleich zum vollgepackten Tag als Oberbürgermeister. Vom Eishockey konnte er auch viel in den beruflichen Alltag mitnehmen: »Ich habe durch den Sport viel Selbstdisziplin und eine gewisse Härte gelernt, die mir in meinem Berufsalltag helfen.« Wenn Ahrens die Spiele von früher mit heute vergleicht, so hat sich nach seiner Einschätzung vieles geändert: »Es ist mehr technischer und taktischer geworden. Außerdem ist Eishockey heute viel bekannter als früher.« Wenn es die Zeit zulässt, fährt er auch heute noch mit seiner Familie zu Meisterschaftsspielen der Deutschen Eishockey Liga oder dreht ein paar Runden in der Eisarena Weißwasser – ganz klassisch als Schlittschuhfahrer.