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Ausschreitungen bei Pokalspiel

Am Sonntag war die Polizei anlässlich des Sachsenpokal-Halbfinales in Bischofswerda im Einsatz. Die rund 260 Beamten der sächsischen Polizei und Bundespolizeidirektion Pirna hatten alle Hände voll zu tun, um Ausschreitungen der beiden Fanlager im Umfeld des Wesenitzsportparks zu verhindern. Dabei kamen auch zwei Hundertschaften der Bereitschaftspolizei, die Reiterstaffel der sächsischen Polizei und ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz.
Themenfoto, hgb

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Die Polizei registrierte die Anreise von rund 2.750 Fans. Darunter befanden sich etwa 1.500 Anhänger des Leipziger Vereins, von denen ungefähr 270 dem gewaltbereiten Spektrum zuzurechnen waren. Schon vor dem Anpfiff verschafften sich etwa 100 junge Männer aus dem Umfeld von Lok Leipzig gewaltsam Zutritt zum Stadion, als sie in einer augenscheinlich abgesprochenen Aktion den Einsatz- und Sicherheitsdienst am Zugang zum Wesenitzsportpark überrannten. Dabei wurden sogar Zäune aus der Verankerung gerissen. Die Polizei kontrollierte zahlreiche Personen dieser Gruppe, als diese das Stadion verließen. Unter der Meute befanden sich auch drei Männer im Alter von 25, 28 und 45 Jahren, die der Polizei hinlänglich als Gewalttäter-Sport bekannt waren und gegen die bundesweit Stadionverbot bestand. Mit Spielbeginn vermummten sich zahlreiche Anhänger im umzäunten Fanblock der Gäste, brannten Signalfackeln ab und zündeten Rauchkörper sowie Knallkörper. Eine Frau erlitt ein Knalltrauma und wurde medizinisch versorgt. Die Polizisten dokumentierten die Straftaten. Als auch die Verlängerung der Spielzeit torlos endete, versuchten zahlreiche Lok-Fans, über den provisorischen Absperrzaun auf das Spielfeld zu gelangen. Die Polizisten verhinderten dieses und setzten dazu auch Pfefferspray ein. Das Pokalspiel endete nach Elfmeter-Schießen mit 3:5 für die Leipziger Mannschaft. Die Polizei registrierte im Zusammenhang mit der Sportveranstaltung 15 Straftaten wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung, Hausfriedensbruch, Verstöße gegen das Sprengstoff- und Versammlungsgesetz sowie Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Bis zum Ende des Einsatzes wurden der Polizei sieben verletzte Personen bekannt, darunter auch zwei leicht verletzte Polizisten der Bereitschaftspolizei. Einem der Beamten war von einem unbekannten Täter mit einer Eisenstange auf den Rückengeschlagen worden. Die Straftaten waren sechs Anhängern des Vereins Lok Leipzig und drei der Heimmannschaft zuzurechnen. Die Kriminalpolizei führt in allen Fällen die weiteren Ermittlungen. Der Sachschaden im Stadion belief sich nach ersten Schätzungen auf mehrere 10.000 Euro. (tk)


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