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Was tun, wenn Bello in Not gerät?

Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Doch was tun, wenn dieser Freund in eine Notlage gerät? Bei den Johannitern kann man das lernen. Nach der Corona-Pause werden die Kurse "Erste Hilfe am Hund" jetzt wieder angeboten.

Eigentlich ist Julia Rokitta bei den Johannitern als Physiotherapeutin angestellt, kümmert sich im Unternehmen um das betriebliche Gesundheitsmanagement. Doch sie ist auch ausgebildete Ersthelferin und hat sich vor einiger Zeit in diesem Bereich noch weiter spezialisiert. „Ich habe selbst einen Hund, deswegen hat mich das Thema Erste Hilfe am Hund privat interessiert“, erzählt Julia Rokitta. Sie besuchte einen Kurs am Bildungwerk der Johanniter in Leipzig und vertiefte ihr Wissen dann soweit, dass sie jetzt selbst Kurse geben kann. Seit Oktober 2019 bieten die Johanniter in Großschönau, Zittau und Görlitz den Kurs „Erste Hilfe am Hund“ an. Er umfasst acht Unterrichtseinheiten á 45 Minuten, die am Stück (natürlich mit Pausen) absolviert werden. „Es gibt viele Unterschiede zur ersten Hilfe beim Menschen“, sagt Rokitta und nennt als Beispiel die Wundversorgung. Ein Verband beim Tier braucht eine Polsterung mit Watte und Polsterbinde. Außerdem hält er durch das Fell nicht so gut, muss daher mit einer selbsthaftenden Binde fixiert werden. Es ist nur eines von vielen Themen, die behandelt werden. Herz-Lungen-Wiederbelebung, giftige Pflanzen, psychischer Stress bei Tieren, Magendrehung, Rettungskette – all das bringt Julia Rokitta den Teilnehmern bei. Nach dem Kurs gibt’s außerdem noch reichlich Infomaterial, beispielsweise eine Liste mit pflanzlichen Giftstoffen. Mit der kann man den eigenen Garten checken und sehen, ob die Pflanzen darin für Senta und Hasso unbedenklich sind. Außerdem gibt es ein Übungspaket, so dass der Wundverband zuhause auch am eigenen Vierbeiner geübt werden kann. Denn mitbringen kann man den eigenen Hund nicht zum Kurs. Geübt wird an einer Puppe und an Übungshund Merlin. Der Labrador Retriever ist immer rund zwei Stunden dabei und lässt sich geduldig den Puls messen und verbinden.

Notfalltraining für Praxen und Vereine

Auch eine verkürzte Ausbildung, das sogenannte Notfalltraining, bieten die Johanniter an. Der Vorteil: Der rund dreistündige Kurs findet nicht bei den Johannitern, sondern direkt vor Ort statt. Gedacht ist das Notfalltraining beispielweise für Tierarztpraxen, Tiersportvereine und Hundeschulen. „Wir spezialisieren das jeweilige Training dann auf die Location“, sagt Julia Rokitta. Grund: In einer Tierarztpraxis werden andere Notfälle auftreten als beispielsweise in einer Hundeschule oder beim Tierfriseur. Wer Interesse an einem Notfalltraining hat, kann sich telefonisch bei den Johannitern melden (siehe Extrakasten). Der Preis für das Notfalltraining hängt von Ort und Zahl der Teilnehmer ab. Die Erste-Hilfe-Kurse bei den Johannitern kosten 50 Euro pro Teilnehmer. Nachdem die Kurse durch Corona für einige Zeit pausiert wurden, gehen sie wie alle anderen Kurse bei den Johannitern seit Juni unter Hygieneauflagen wieder weiter. Ein Thema, das in den Kursen immer wieder auftaucht: Die Frage nach den Katzen. Auch für Katzenbesitzer ist der Kurs sinnvoll, denn vieles ist übertragbar. „Natürlich muss man beispielsweise bei einer Herzdruckmassage vorsichtiger sein. Bei einem kleinen Hund nimmt man eine Hand, bei einem großen sogar beide Hände. Bei einer Katze sind es zwei Finger“, sagt Julia Rokitta. Die nächsten Kurse: 20. Juni – Zittau 18. Juli – Görlitz 24. Oktober – Großschönau 21. November – Zittau Anmeldung bei: Julia Rokitta, 035841/6300, ausbildung.goerlitz@johanniter.de


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