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Polizei/tok

Enkeltrick kostet über 26.000 Euro

Eine 77-jährige Dame ist vergangene Woche Betrügern auf den Leim gegangen. Sie übergab einem vermeintlichen Makler über 26.000 Euro. Inzwischen ermittelt die Polizei.

Als die in Kaltwasser lebende Frau den Hörer ihres Telefons abnahm, versicherte der Mann am anderen Ende der Leitung, er sei ihr Enkel und soeben in Polen, um während einer Auktion ein Haus zu ersteigern. Für den Zuschlag benötige er jedoch 50.000 Euro. Die Pensionärin machte sich hierauf wenig später gemeinsam mit ihrem Ehemann auf den Weg nach Zgorzelec. Zuvor hatte sie Bargeld in einer Bankfiliale abgehoben. In Polen angekommen, überließ sie einem unbekannten Mann, dem vermeintlichen Makler des zu verkaufenden Hauses, insgesamt 6.500 Euro, Schmuck und mehrere Goldmünzen auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Anschließend kehrte das Ehepaar nach Deutschland zurück. Doch damit nicht genug. Während eines erneuten Telefonats bat der falsche Enkel nunmehr um weitere finanzielle Unterstützung. Die noch immer gutgläubige 77-Jährige bat nun ihre eigene, 73 Jahre alte Schwester um Hilfe. Die Schwestern suchten anschließend gemeinsam eine andere Bankfiliale in Görlitz auf und hoben 20000 Euro Bargeld ab, um abermals nach Zgorcelec zu reisen und das Geld demselben Unbekannten auf demselben Parkplatz zu überlassen. Am frühen Abend erstattete das Ehepaar schließlich eine Strafanzeige. Die Kriminalpolizei leitete unverzüglich Ermittlungen ein. Die Polizei rät indes abermals eindringlich, insbesondere bei Telefonaten besondere Wachsamkeit walten zu lassen. Im Zweifel kostet es keine große Mühe, Verwandte anhand bekannter Telefonnummern zurückzurufen, um sich der Aufrichtigkeit der Bittenden zu vergewissern. Ferner ist es selbst im Falle einer glaubwürdigen Schilderung nicht ratsam, völlig Unbekannten Geld zu überlassen, ohne zuvor den vermeintlich in Not geratenen Angehörigen von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden zu haben. „Wir bitten insbesondere diejenigen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit von Dingen erfahren, die verdächtig anmuten, mit der Polizei in Kontakt zu treten, bevor gutgläubige Menschen Betrügern zum Opfer fallen können“, heißt es von der Polizei.


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