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Die Farm der Tiere neu gedacht

Aus »Farm der Tiere« wurde »How (not) to Revolution!«. Deutsche und polnische Jugendliche haben im Kühlhaus aus Orwells Klassiker ein neues Stück entwickelt.
Probe des Stücks »How (not) to Revolution!« im Görlitzer Kühlhaus. Foto: T. Keil

Probe des Stücks »How (not) to Revolution!« im Görlitzer Kühlhaus. Foto: T. Keil

Wenn das Schwein Old Major, das Pferd Mollie und Esel Benjamin anfangen zu singen und zu rappen, dann weiß man, dass im Görlitzer Kühlhaus etwas Besonderes vor sich geht. Die drei sind Figuren aus George Orwells dystopischer Fabel „Farm der Tiere“. Die war Inspiration für das Stück „How (not) to Revolution!“, das in den vergangenen zwei Wochen im Kühlhaus erarbeitet und aufgeführt wurde. Dazu probten 18 Jugendliche aus Bautzen, Görlitz, Niesky und dem Großraum Jelenia Gora im Rahmen des Projekts „Move Together“ den tierischen Aufstand. Die Vorlage wurde nicht eins zu eins umgesetzt, stattdessen ein Episodenstück kreiert. In drei Sprachen (Polnisch, Deutsch, Englisch) singen, tanzen und spielen die Teilnehmer. Motive aus Orwells Fabel – etwa Unterdrückung, Aufbegehren, Imagination einer besseren Welt – bleiben. Organisiert wurde das Camp vom Steinhaus e.V. Bautzen und dem Jeleniogórskie Centrum Kultury. Die Regie übernahm Vanessa Melde. Die beiden Partner aus Bautzen und Jelenia Góra organisieren schon seit zehn Jahren gemeinsame, grenzübergreifende Jugendprojekte. Auch der Theaterworkshop war nicht der erste seiner Art. »Wir wollen nicht nur punktuell, sondern kontinuierlich zusammenarbeiten«, sagt Paul Fischer vom Steinhaus e.V. Bautzen. Das zeigt Wirkung. Rund 50 Prozent der Teilnehmer waren bereits bei anderen Projekten dabei, Freundschaften sind entstanden. »How (not) to Revolution!« ist nach »Jazz Machine« (2017 in Bautzen) und »Hamlet« (2018 in Jelenia Góra) das dritte Stück, dass im Rahmen eines Theaterworkshops entsteht. 2019 sollte der Workshop-Ort möglichst grenznah sein. Neben Görlitz wurden auch Weißwasser und Zittau in Betracht gezogen. Bei der Auswahl der Vorlage gilt es, ein Werk zu finden, dass sowohl in Deutschland als auch in Polen bekannt ist.


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