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Das bietet die neue Spielzeit

Klassiker und eher selten aufgeführte Werke im Musiktheater, deutsch-österreichische Sinfonik in den Philharmonischen Konzerten, ein Blick auf die Jugend und ein Jubiläum im Tanztheater und viele Entscheidungen im Schauspiel – Die neue Spielzeit am Gerhart-Hauptmann-Theater wird spannend.

Es ist eine der weniger bekannten Opern, am Gerhart-Hauptmann-Theater hofft man aber, dass sich das in Görlitz bald ändert. „Dinorah“ feiert am 16. November Premiere. Das Werk über die schwierige Wahl zwischen emotionalem und materiellem Glück ist die erste Oper von Giacomo Meyerbeer, die seit fast 100 Jahren in Görlitz gespielt wird. „Meyerbeer ist zurzeit beliebt und wird an vielen Theatern gespielt“, sagt Generalintendant Klaus Arauner. Meyerbeer, dessen Jugendbildnis als Gemälde die Decke des Görlitzer Zuschauerraumes ziert, war einer der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. Mit seinen »Grand Opéras« beherrschte er über Jahrzehnte die Pariser Opernszene. 1859 brachte er allerdings auch die wesentlich kleinere Oper »Dinorah oder Die Wallfahrt nach Ploërmel« zur Uraufführung, die ebenso die Welt eroberte wie seine großen Opern. Es ist eine von sechs Premieren, auf die sich Freunde des Musiktheaters in der Spielzeit 2019/2020 am Gerhart-Hauptmann-Theater freuen können. Deren Programm wurde vergangene Woche vorgestellt. Eine Neuerung im Bereich Musiktheater wird es ab der neuen Spielzeit geben: Im Vorfeld der Opernpremieren werden Einführungsmatineen stattfinden, im Zuge derer Musiktheaterdramaturg Ivo Zöllner gemeinsam mit dem jeweiligen Leitungsteam auf die entsprechende Produktion eingehen wird.

Die neue Spielzeit im Schauspiel

„Wir bringen nicht nur gern zum Lachen und zum Weinen, wir nehmen uns auch gern selbst auf die Schippe“, sagt Schauspielintendantin Dorotty Szalma. Deshalb beginnt die Spielzeit im Schauspiel mit dem „Mord auf Schloss Haversham“. Die Komödie von Henry Lewis beginnt als spannungsgeladener Krimi, rutscht aber zunehmend ins Chaos ab. Denn die Laienspielgruppe, die sich des Stückes angenommen hat, kann die enormen technischen und darstellerischen Schwierigkeiten während der Aufführung nicht lange überspielen. Und wenn Requisiten vertauscht und Stichwörter verpasst werden, Leichen quicklebendig über die Bühne laufen und die Kulissen auseinanderfallen, dann bleibt kein Auge trocken. Wesentlich ernster wird es im Drama „Die Anarchistin“. Die ehemalige Terroristin Cathy bittet nach 35 Jahren Haft wegen Polizistenmords um Straferlass. Die Justizbeamtin Ann, die kurz vor dem Ausscheiden aus ihrem Dienst steht, hat darüber zu entscheiden. Beide Frauen liefern sich einen erbitterten Kampf um Schuld, Reue und Sühne. Insgesamt gibt es in der neuen Spielzeit, die unter dem Motto „Entscheidungen“ steht, zwölf Schauspielpremieren, darunter drei Uraufführungen.

Die neue Spielzeit im Tanz

Die Tanzdirektion kündigt für die neue Spielzeit vier Premieren an. Direkt zu Beginn wird mit der Tanzgala gefeiert. Denn die wee dance company wird 20 Jahre alt. Aus diesem Anlass lassen die Mitglieder der Görlitzer Tanzcompany mit „Wee are twenty“ die letzten zwanzig Jahre Revue passieren. Auch ein Märchen für die kleinen Zuschauer steht wieder auf dem Tanzplan. »Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern« feiert am 1. Dezember Premiere. Außerdem setzt sich die Tanzcompany in „De fesche Mode“ mit dem Sich-Modisch-Anpassen-Wollen und Doch-Individuell-Sein auseinander und wirft in „Egoversum“ einen Blick darauf, wie Jugendliche heute wahrgenommen werden.

Die neue Spielzeit der Neuen Lausitzer Philharmonie

Generalmusikdirektorin Ewa Strusiñska geht in ihre zweite Spielzeit mit der neuen Lausitzer Philharmonie, die sich diesmal an der deutsch-österreichischen Sinfonik orientieren wird. Beim 1. Philharmonischen Konzert wird dementsprechend die 9. Sinfonie des österreichischen Komponisten Gustav Mahler erklingen. Weiter geht es mit großen Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms, Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven. Im 7. Philharmonischen Konzert wird seine »Pastorale« 6. Sinfonie in F-Dur zu hören sein. Diese erklingt zugleich als Teil einer weltweiten Initiative, die auf die Sorge um den Erhalt unserer Umwelt aufmerksam machen möchte. Selbstverständlich sind auch die beliebten Jungen Konzerte wieder mit dabei. So werden Maria Weber als Maria Papillon, Torsten Imber als Hexe Hillary und René Rosner als Herr Rosner wieder im Görlitzer sowie im Zittauer Theater bei insgesamt zehn Konzerten Kindern die verschiedensten Formen und Facetten von Musik näherbringen.

Vorverkauf beginnt im Juni

Der Vorverkauf für die Spielzeit 2019/2020 beginnt am 11. Juni 2019 an den Theaterkassen in Görlitz und Zittau, sowie an ausgewählten Verkaufsstellen im gesamten Landkreis Görlitz. Karten erhalten Sie auch in der WochenKurier-Geschäftsstelle auf der Berliner Straße in Görlitz.

Premieren in der Spielzeit 2019/2020

Musiktheater: Die Fledermaus (5. Oktober); Dinorah (16. November); Tosca (22. Februar 2020); Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (4. April 2020); Don Giovanni (16. Mai 2020); Evita (27. Juni 2020) Schauspiel: Mord auf Schloss Haversham (19. Oktober); Heute Abend: Lola Blau (2. November); Pinocchi (16. November); Die Anarchistin (30. November); Heiße Ecke (25. Januar 2020); Mothers (15. Februar 2020); Es ist, was nicht war (29. Februar 2020); Endland (14. März 2020); Iphigenie auf Tauris (4. April 2020); Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (25. April 2020); Ein Biss für zwei – Das Blutsauger-Duell (23. Mai 2020); Die rechte und die linke Hand des Teufels (11. Juli 2020) Tanztheater: Wee are twenty (12. Oktober); Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern (1. Dezember); De fesche Mode (25. Januar 2020); Egoversum (6. Juni 2020) Philharmonische Konzerte: 1. Jenseits (10. September); 2. Quasi à la francaise (17. Oktober); 3. Pikant! (1. Januar 2020); 4. F – A – F: Frei aber froh? (5. März 2020); 5. Viel Lärmen um Nichts (16. April 2020); 6. Schräge Vögel (25. Mai 2020); 7. Von Blumen, Bienen und dankbaren Gefühlen (3. Juli 2020)

Wiederaufnahmen der der Spielzeit 2019/2020

Musiktheater: Liebesgrüße aus Muskau (21. September); Der Zauberer von Oz (22. November); Eine Nacht in Venedig (26. Dezember); Schauspiel: Revanche (17. November); Mit dem Berggeist um die Welt (Mobile Kinderproduktion); Ach du heiliger Bimbam! (Mobile Kinderproduktion) Tanztheater: Wunderland (29. September)


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