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Birgit Branczeisz

Ein Pavillon am Ullersdorfer Platz

Dresden. Die Straßenbahn wird Pulkführer. Auf der Bautzner Landstraße müssen Autofahrer nach dem Umbau hinter der Straßenbahn fahren. Schneller wird es für keinen - nur geordneter, verspricht Baubürgermeister Stephan Kühn.
So soll der neue Pavillon am Ullersdorfer Platz einmal aussehen.

So soll der neue Pavillon am Ullersdorfer Platz einmal aussehen.

Bild: Stadt Dresden

Der Ullersdorfer Platz soll ein Platz werden, der "eine Adresse hat", den jeder zumindest als zumutbar, wenn nicht gar als annehmbar empfindet. Mit einem kleinen Café, einem geschwungenen Pavillon, Wasser, etwas Grün. Denn darauf haben die Bühlauer in den letzten Jahren gedrängt, dass der neuralgische Punkt eben keine Betonfläche mit Gleisen wird.

Der gesamte Platz wird Ampel geregelt, an der stadtauswärtigen Haltestelle an der Bautzner Landstraße soll es einen Mobi-Punkt mit Car-und Bike-Sharing, E-Ladestationen und Taxiplätzen geben. Klar ist damit auch - die Gleisschleife wird herausgenommen und stadtauswärts östlich der Rossendorfer Straße "Am Taubenberg" neugebaut. Die Anlieger im Umfeld wird das nicht freuen - eine Alternative war aber schwer möglich, weil die baulichen Vorgaben für solche Gleisschleifen heute viel umfangreicher sind, als noch vor 10, 15 Jahren. So viel Platz war nicht, so Kühn.

Weichen muss trotzdem ein Wohn- und Geschäftshaus unmittelbar am Ullersdorfer Platz. Der Eigentümer hat das Objekt erst vor etwa 10 Jahren übernommen und saniert, damals hatte die Stadt es allerdings nicht vorsorglich erworben. Man stehe in guten Verhandlungen für einen Grundstückstausch, so Beigeordneter Stephan Kühn.

Die Busse fahren künftig einmal wie im Kreisverkehr um den Ullersdorfer Platz. Die Radfahrer erhalten jeweils eine eigene Spur auf der Bautzner Landstraße, Autofahrer müssen sich wie eingangs erwähnt hinter der Straßenbahn bewegen. "Das wird für niemanden schneller", so Kühn, "aber für alle übersichtlicher". Vor allem ist die Fahrbahnbreite alternativlos, mehr Platz ist schlicht nicht da.

Das alles wird aber frühestens 2031, denn die Stadt kommt um langwierige Planungsverfahren nicht herum. Erstes sichtbares Zeichen wird das P+R-Parkhaus in der neuen Gleisschleife an der Rossendorfer Straße sein. Etwa 300 Stellplätze sind geplant, außerdem Fahrradstellplätze und Mobi-Punkt. Die Planungen erlauben hier zudem eine Verlängerung der Straßenbahn nach Weißig. Doch das ist Zukunftsmusik.

Weil alles so lange dauert, wird es bereits 2024 einen Vorgeschmack geben: Zwischen Steglichstraße und Grundstraße bekommen die Radfahrer entlang der Bautzner kurzfristig eine eigene Spur. Außerdem gibt es an der Ullersdorfer Straße neue Lampen. Ab 2025 wird dann die Straßenbahnlinie 11 zusätzlich an der Regionalbuslinie 261 (Bäckerei Richter) halten. Und die Quohrener Straße wird zwischen Ullersdorfer Platz und Rochwitzer Straße saniert - mit barrierefreier Haltestelle.

Mit dem Parkhaus ist die Stadt dagegen in Zugzwang, denn wenn der Fernsehturm für Besucher geöffnet wird, muss die nötigste Infrastruktur im Umfeld passen. Verkehrsplaner André Zschoge will damit ein Projekt zu Ende führen, dass er von seinem Vorgänger geerbt hat und dieser wiederum von seiner Vorgängerin, wie er erzählt.

Infotreff: Am Freitag, 23. Juni von 17 bis 19.30 Uhr im Gymnasium Bühlau, Quohrener Straße 12.

 


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