Birgit Branczeisz

Mega-Herzzentrum in Dresden

Dresden. In der Johannstadt entsteht eines der modernsten Herzzentren Europas für 25.000 Patienten pro Jahr, mit eigenem Hubschrauberlandeplatz und Hightec-OP.

 

Das letzte Filetstück an der Universitätsklinik „Carl Gustav Carus“ ist vergeben – für eines der modernsten Herzzentren Europas. Der Neubau umfasst ein dreistöckiges Gebäude mit rund 220 Betten, darunter 90 High-Care-Pflegeplätzen. Zur hochspezialisierten Infrastruktur gehören zukünftig:

Zentrale Notaufnahme mit hochmodernem Schockraum, sechs OP-Säle, darunter zwei Hybrid-OPs, fünf Herzkatheterlabore für minimalinvasive Eingriffe, erweiterte diagnostische Kapazitäten mit zwei MRTs, zwei CTs und zwei Röntgengeräten, Labore, Tagesklinik, Physiotherapie und Flächen für Forschung und Lehre, ein Konferenzzentrum für interdisziplinären Austausch und einen eigenen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach zur schnellen Notfallversorgung – diese Herzzentrum setzt international Maßstäbe.

Das neue Herzzentrum Dresden der Sana Kliniken entsteht auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern an der Ecke Blasewitzer Straße / Fetscherstraße. Mit modernster Medizintechnik, einem hochspezialisierten Versorgungskonzept und exzellenten Forschungsbedingungen wird das Zentrum die kardiovaskuläre Versorgung in Sachsen und darüber hinaus auf ein neues Niveau heben. Immerhin liegt Sachsen bei der Zahl der Herztoten auf dem drittletzten Platz.

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland – und die Zahl der betroffenen Patienten steigt. Bereits heute versorgt das Herzzentrum Dresden jährlich rund 25.000 Menschen ambulant und stationär, auch hier Tendenz steigend. Gleichzeitig führt die zunehmende Spezialisierung in der Medizin zu wachsenden Patientenzahlen in Fachkliniken wie dem Herzzentrum.

Die aktuellen Räumlichkeiten des Herzzentrum Dresden stammen aus den 1990er Jahren und stoßen zunehmend an ihre Grenzen – sowohl im Platz als auch in der Ausstattung. 

Moderne Therapieverfahren, innovative Bildgebung und Hybrid-OPs erfordern eine hochmoderne Infrastruktur. Oliver Wehner, Geschäftsführer des Herzzentrums Dresden: „Arbeitsabläufe und medizinische Standards haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. Mit dem Neubau schaffen wir eine zukunftsweisende Umgebung für Patientinnen und Patienten. Attraktive Arbeitsbedingungen für unser hochqualifiziertes medizinisches Personal, moderne Raumkonzepte und eine hervorragende Versorgung gehen dabei Hand in Hand.“

Auch Professor Dr. Axel Linke, Ärztlicher Direktor des Herzzentrums, sieht in dem Neubau eine entscheidende Weiterentwicklung für die kardiologische und herzchirurgische Versorgung: „Das neue Herzzentrum bietet ideale Bedingungen für innovative Behandlungsansätze und wird die Versorgung auf höchstem Niveau sichern.“

Die Investition beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von circa 300 Millionen Euro. Bereits im Jahr 2023 hatte das Sächsische Sozialministerium dafür Fördermittel in Höhe von 150 Millionen Euro bewilligt. Sana als führende Klinikgruppe wird für den Neubau ebenfalls einen großen finanziellen Eigenanteil im dreistelligen Millionenbereich in die Hand nehmen.

Das Herzzentrum in Dresden ist eines von einer Handvoll Klinikeinrichtungen, die in der derzeit schwierigen Haushaltslage überhaupt gebaut würden, so Ministerpräsident Michael Kretschmer. Das universitäre-medizinische Umfeld seinen hier einzigartig und ein starkes Signal für eine moderne Gesundheitsversorgung der Bürger.
  

„Wir schaffen hier ein wahres Leuchtturmprojekt für die kardiovaskuläre Medizin der Zukunft und wir setzen ein klares Zeichen als moderner Arbeitgeber“, hebt Oliver Wehner hervor. 

Die ersten Planungen für den Neubau begannen bereits 2017. Nach einer intensiven Vorbereitungs- und Planungsphase erfolgte im September 2023 der offizielle Start der Projektplanung. Die Bauarbeiten sollen bis 2029 abgeschlossen sein. Eine zweite Bauphase für weitere Forschungs- und Kooperationsprojekte ist in Betracht gezogen. Die Stadt Dresden muss bereits neue Verdichtungen und Erweiterungen am Standort Universitätsklinikum in der Johannstadt planen.

 

 


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