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Die ersten Gerüste stehen

Dresden. Endlich passiert etwas am Hochhaus am Pirnaischen Platz.

Wenn alles wie geplant läuft, sollen 2024 die ersten Mieter in Dresdens bekanntestem Hochhaus am Pirnaischen Platz einziehen.

Wenn alles wie geplant läuft, sollen 2024 die ersten Mieter in Dresdens bekanntestem Hochhaus am Pirnaischen Platz einziehen.

Bild: Jürgen Männel

Fast hätten sich die Dresdner und Touristen an den Anblick des leerstehenden Hochhauses am Pirnaischen Platz gewöhnt. Und es war einer der Schandflecken Dresdens. Doch nun wurde ein Kran installiert und die Westfassade eingerüstet. Ein vollkommen neuer Anblick.

Es geht los mit der lange schon versprochenen Sanierung. Denn seit 2018 die letzten Mieter aus Brandschutzgründen ausziehen mussten, verirrten sich nur ab und an ein paar Vögel ins Treppenhaus und belebten die langen Flure der Etagen. Von außen nicht sichtbar, hatten aber bereits die Arbeiten im Innern des Hauses im Mai vorigen Jahres begonnen.

Die nichttragenden Wände und Türen wurden herausgerissen und alle Einbauten entfernt. Von außen aber war am 14-Geschosser, auf dessen Dach bis 1987 die rote Leuchtschrift "Der Sozialismus siegt" prangte, später ersetzt NADEL.UND.RONNY.SIEGT, noch nichts passiert. "Das ändern sich nun Schritt für Schritt" so Steffen Funk, der Dresdner Niederlassungsleiter der Quarterback Immobilien AG. Seine Firma hatte das Gebäude 2020 erworben.

Nach Verhandlungen mit Vertretern des Discounters Lidl zog der Einzelhändler aus dem Flachbau ebenso aus wie der Döner-Imbiss, wobei erster auch nicht an den Standort zurückkehren wird. Damit war endlich die Baufreiheit gegeben,die dort aufgrund des wenigen Platzes besonders notwendig ist.

Wenn alles wie geplant läuft, sollen 2024 die ersten Mieter in Dresdens bekanntestem Hochhaus am Pirnaischen Platz einziehen. Auch ein neuer Lebensmittelmarkt ist geplant. Das 48 Meter hohe Appartementhochhaus wurde von November 1964 bis September 1966 vom Architekten Peter Sniegon und dem Architektenkollektiv Herbert Löschau, Hans Kriesche und Gerhard Landgraf des VEB Dresdenprojekt errichtet.

Das Wohnungsangebot in dem 8,7 Millionen Mark teuren Bau bestand aus 120 Eineinhalbraumwohnungen mit 48,5 Quadratmetern Wohnfläche und 60 Einraumwohnungen mit 32,3 Quadratmetern Wohnfläche, jeweils mit Duschkabine, Kochnische und Einbaumöbeln. Jede Wohneinheit hat eine Loggia, in bzw. unter dem Dachaufsatz konnte gefeiert oder einfach nur die Aussicht genossen werden.

Die Wohnungen wurden vorzugsweise an Beschäftigte der VEB Sachsenwerk, Mikromat, Mühlenbau und Hochvakuum bzw. Alleinstehenden bei deren Abgabe größerer Wohnungen vergeben und für lange Zeit eines der attraktivsten Wohnquartiere und ein Vorzeigebeispiel der DDR Architektur.


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