Jürgen Maennel

Wie es am Königsufer weitergeht

Dresden. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt wollte mehr Unterschriften für ihre Petition - trotzdem hat sie wachgerüttelt.

Mitglieder der Gesellschaft Historischer Neumarkt haben an OB Dirk Hilbert die Unterschriften ihrer Petition übergeben.

Mitglieder der Gesellschaft Historischer Neumarkt haben an OB Dirk Hilbert die Unterschriften ihrer Petition übergeben.

Bild: Jürgen Männel

Ganze neun Ordner prall gefüllt mit 12.000 Unterschriften zum Bürgerbegehren und der Petition zur Bebauung des Neustädter Marktes, beginnend mit dem Königsufer, bekam OB Dirk Hilbert am Mittwochnachmittag in seinem Amtszimmer von Mitgliedern des Vereins Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden übergeben.

Auch wenn die Mitstreiter um Torsten Kulke und Jürgen Borisch sich eigentlich 22.000 schriftlich fixierte Zustimmungen als Ziel auf die Fahnen geschrieben hatten, waren sie doch nicht unzufrieden und ist das ein Votum. Es ist nicht einfach wegzuwischen. Denn Fakt ist: Der Neustädter Markt, die Große Meißner Straße und die Köpckestraße brauchen eine bauliche Fassung. Der bisherige Zustand ist für viele unbefriedigend, denn die überbreite Bundesstraße verhindert eine Platzbildung.

Auch sind Hochbauten, die diese Straßen und den Platz enger begrenzen, notwendig, um zu einer urbanen Situation zurückzufinden. Die inzwischen denkmalgeschützten Brunnen und die Baumbestände können dabei in angemessener Art und Weise eingebunden werden. Oberbürgermeister Dirk Hilbert betonte noch einmal, wie wichtig es ist, einen attraktiven Übergang von der Altstadt in die Neustadt zu gestalten, dabei ein gutes Mittel zwischen dem was in den letzten Jahrzehnten dort gebaut wurde und einer geplanten Kleinteiligkeit der Bauten zu finden.

Notwendig ist eine Verlegung der Bundesstraße und eine deutliche Reduzierung des Straßenprofils auf nur noch zwei Auto-Fahrspuren (keine Überbreite), Straßenbahngleise und Fahrradspuren bei Wegfall der Abbiegerspuren. Die Umsetzung der Wiederherstellung des Neustädter Marktes soll in mehreren Stufen erfolgen. Erstens Bebauung des Königsufers nach den Wettbewerbsvorschlägen des 1. Preises von Albers mit Einbeziehung der Kleinteiligkeit des 2. Preises von Jordi, Keller, Pellnitz. Und zweitens Straßenreduzierung der Großen Meißner Straße/Köpckestraße und Sperrung des Straßenabschnittes für den motorisierten Individualverkehr, was durch eine Tunnellösung oder eine Umleitung zu realisieren wäre.

Die Stadt Dresden hat ja bekanntlich einen bundesweit beachteten Wettbewerb zum Neustädter Markt mit einer bisher beispiellosen Bürgerbeteiligung durchgeführt. Dieser Wettbewerb hat hervorragende Ergebnisse für die Weiterentwicklung des Königsufers und des Neustädter Marktes erbracht, dabei 387.000 Euro gekostet, wobei über 1.000 Dresdner Bürger in den einzelnen Wettbewerbsschritten einbezogen waren. Wie jedoch weiter?

Nun wird nicht nur von der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden erwartet, dass die Stadt Dresden den Bebauungsplan offenlegt und die Dresdner auch diesmal dabei wieder mit einbezieht. Wichtig wäre auch eine Gestaltungssatzung, analog wie sie erfolgreich am Neumarkt durchgeführt wurde, und diese dann im Stadtrat zu beschließen. Die Erwartungshaltung der Bürger ist groß, dass sich in diesem wichtigen Stadtraum viel tut und endlich begonnen wird, um den Neustädter Markt wieder mehr zu beleben.


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