Uwe Schieferdecker/ck

Kulturstiftung fördert junge sächsische Künstler

Dresden. Die Dresdner Kunstsammlungen präsentierten in Berlin die Förderankäufe des Jahres 2023. Sie wollen auch weiterhin neue Kunst fördern und junge Künstler zu Experimenten ermutigen.

Mit einer Ausstellung in der Vertretung des Freistaats Sachsen in Berlin präsentiert der Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Förderankäufe des Jahres 2023. Für insgesamt 29 Werke junger Künstler – das Durchschnittsalter beträgt 32 Jahre – standen über 160.000 Euro zur Verfügung. Die Generaldirektorin der Dresdner Kunstsammlungen, Prof. Marion Ackermann, bekräftige bei der Vernissage am 17. Januar ihr Anliegen, mit den Ankäufen neue Kunst zu fördern und zu ermutigen. Sie sieht sich dabei in einer guten Tradition: »Viele der heutigen ‚Alten Meister‘ in Dresden waren zum Zeitpunkt des Erwerbs zeitgenössische Werke.«

Die Kunsthistorikerin Silke Wagler leitet seit 2003 den Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. »Unter den hochkarätigen Ankäufen sind viele ausländische Künstler, die im Freistaat leben und arbeiten. Das zeigt doch, dass der Freistaat mit seinen Museen und den beiden Kunsthochschulen seine internationale Anziehungskraft bewahrt hat!«

Bei den in der sächsischen Landesvertretung bis Ende Februar präsentierten Werken handelt es sich mehrheitlich um Gemälde und Medieninstallationen.

 

KI, Kurioses und aktuelle Themen

 

Der in Chemnitz aufgewachsene Simon Weckert (geboren 1989) präsentiert den Videofile »Nonexistent«. Aus 120 realen Fotografien generiert Künstliche Intelligenz in einer fünfminütigen Schleife in kleinen Schritten künstliche Gesichter. Bei genauer Betrachtung sind die Veränderungen kaum wahrnehmbar. »Schauen Sie für einen Moment weg, entdecken Sie beim nächsten Hinschauen eine völlig andere Person«, so der Künstler.

Die Tochter kurdischer Einwanderer, Cihan Cakmak, widmet sich in inszenierten Fotografien den Themen Unterdrückung und Widerstand. Die 1990 geborene Theresa Rothe studierte an der Dresdner Hochschule für bildende Künste. Die in der Elbestadt wirkende Künstlerin schuf ein surreales Tierobjekt. Mit ihrer verspielten Sprache bewegt sie sich zwischen Kuriosem und Groteskem, Traum und Realität.

Nach Abschluss der Ausstellung werden die Werke junger sächsischer Künstler ihren Platz in Ausstellungen, aber auch in Verwaltungsgebäuden des Freistaats finden.


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