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Kriegsverlust dank internationaler Zusammenarbeit zurück in Dresden

Dresden. Gemeinsam mit den italienischen Behörden wurde ein Gemälde der Galerie Alte Meister, das im Zweiten Weltkrieg verloren ging, wieder nach Dresden zurückgeführt.
Ein Alter umarmt die Magd im Stall, 1649(?)
Öl auf Eichenholz, 47,5 x 64 cm

Ein Alter umarmt die Magd im Stall, 1649(?) Öl auf Eichenholz, 47,5 x 64 cm

Bild: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Klut/Estel

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat aufgrund einer Anzeige der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Ermittlungen gegen einen Kunsthändler aus Neapel wegen des Verdachts der Hehlerei geführt. Dem Beschuldigten wurde vorgeworfen, das Bild »Ein Alter umarmt die Magd im Stall« von David Teniers d. J., das zum Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden gehörte und während des Zweiten Weltkrieges abhanden gekommen war, von einer unbekannten Person übernommen zu haben. Dabei soll er zumindest billigend in Kauf genommen haben, dass es sich um einen Kriegsverlust handelte. Der Beschuldigte bot das Bild den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Ende 2014 zum Kauf an. Er soll hierbei bewusst wahrheitswidrig behauptet haben, für einen unbekannten Dritten als Mittler beim Verkauf aufzutreten.
 
Da wegen des gleichen Sachverhalts bereits die Staatsanwaltschaft Neapel seit längerer Zeit gegen den Beschuldigten ermittelt, stand hierzulande einer Strafverfolgung das Verbot der Doppelverfolgung entgegen. Das Verfahren wurde deshalb von der Staatsanwaltschaft Dresden an die Staatsanwaltschaft Neapel abgegeben und eingestellt. Zumal die Tat hier bereits verjährt war.
 
Das Gemälde wurde bereits vor längerer Zeit von der Staatsanwaltschaft Neapel sichergestellt. Nachdem die Staatsanwaltschaft Dresden dies erfuhr, hat sie ein Rechtshilfeersuchen an die italienischen Behörden erstellt. Dabei ist es unter Beteiligung des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung in enger Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und den italienischen Behörden gelungen, das Gemälde wieder zurückzuführen.


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