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Jetzt werden Corona-Tiere ausgesetzt

Dresden. Hundebesitzer überfordert: Das Tierheim Dresden bekommt immer mehr ausgesetzte Hunde.
Bodo ist ein problematischer Hund - offenbar sind seine Besitzer nicht mit ihm klargekommen.

Bodo ist ein problematischer Hund - offenbar sind seine Besitzer nicht mit ihm klargekommen.

Bild: Privat

Im ersten Quartal wurden bereits vier Hunde illegal am Tierheim Dresden ausgesetzt. Bei Dienstbeginn fanden Mitarbeiter die Tiere angebunden am Tierheim oder in einen Außenzwinger ausgesetzt vor. Offenbar sind sich die Besitzer ihrer selbst gewählten Pflicht nicht bewusst. Solche Fälle werden immer angezeigt. Besitzer entledigen sich ihrer Hunde, weil sie überfordert oder nicht bereit sind, sich den Problemen mit ihrem Tier zu stellen.

Aufwand oder Kosten sind ihnen zu hoch. Viele Tiere wurden in Corona-Zeiten angeschafft. Die bisher 2023 am Tierheim ausgesetzten Hunde wiesen zumeist gesundheitliche Probleme und ein auffälliges Verhalten auf. Solche Hunde können nur vermittelt werden, wenn deren Gesundheitszustand es zulässt und das Verhalten so weit korrigiert werden konnte, dass von diesen Tieren nur noch eine abschätzbare Gefahr ausgeht. Man spricht von einer Resozialisierung der Hunde.

Einen neuen verständnisvollen Halter für diese Tierheimhunde zu finden, ist ein Glücksfall, denn die neuen Besitzer muss das notwendige Wissen besitzen, die begonnene Resozialisierung fortführen und gegebenenfalls auch eine Dauermedikation durchhalten. Ein Beispiel ist der Mastiff-Mischling namens Bodo, der am 31. Januar im Außenzwinger des Tierheims ausgesetzt wurde. Die Chipnummer lautet 276098106884924. Es liegt jedoch keine Registrierung bei Tasso vor, sodass die Halterin oder der Halter nicht ermittelt werden kann.

Bodo ist ca. 2021 geboren und war anfangs sehr ängstlich und aggressiv. Nach einer Woche Fütterung aus der Hand bauten die Mitarbeiter das Vertrauen soweit auf, dass der Hund sich bei seinen Bezugspersonen sehr verspielt und anhänglich zeigt. Allerdings trat ein ausgeprägter Beschützerinstinkt diesen Personen gegenüber auf. Er versucht fremde Personen zu beißen. Von den Bezugspersonen lässt er sich in diesen Situationen dennoch gut bremsen. Aus Sicherheitsgründen wird er derzeit beim Spazieren vorwiegend mit Maulkorb geführt. Der Ernährungszustand war anfangs mäßig und er zeigte häufiges Kopfschütteln. Die vorliegende Ohrenentzündung musste tierärztlich behandelt werden.


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