Hunderte Garagen sollen verschwinden
Im Sommer kommt ein Konzept in den Stadtrat, das es in sich hat: Hunderte kommunale Garagen sollen verschwinden. Eigentlich war das Thema bereits für März im Stadtrat geplant, aber es steckt noch im Bauausschuss fest. Es geht darum, in einer immer dichter werdenden Stadt Flächen zu finden – für Wohnhäuser, neues Grün, Spielplätze. Der Blick der Stadtplaner richtet sich dabei auf die Garagenhöfe aus DDR-Zeiten.
Die kommunalen Garagen haben Stadtplaner jetzt genauer untersucht – an die großen Garagenhöfe anderer Eigentümer kommt man derzeit nicht heran. Jede Stadtgarage wurde einbezogen, egal ob verpachtet oder leerstehend. Zusammengekommen sind 3.280 Garagen auf 224 Grundstücken und 366 Hektar. Nur 62 Standorte mit 415 Garagen sollen davon bleiben. Für alle anderen Flächen hat die Stadt längst andere Pläne – festgeschrieben im Flächennutzungsplan. Nach Ausgleich würde die Stadt lediglich für 17 Standorte mit 1.128 Garagen suchen. Für alle anderen Flächen besteht entweder bereits Baurecht für Wohnungen, würde die Stadt Eigenbedarf anmelden oder Grünflächen schaffen – oder aber es gibt grundsätzlich Konflikte, weil die Flächen im Überschwemmungsgebiet oder im sogenannten Außenbereich liegen. In Blasewitz zum Beispiel, wo das Konzept jetzt im Stadtbezirksbeirat vorgestellt wurde, wäre die Prof.-Riecker-Straße so ein Außenbereich, an der Gasanstalt möchte die Stadt Eigenbedarf anmelden, in der Toeplerstraße sowie Bergmannstraße gern Wohnhäuser bauen.
»Dinosaurier« stehlen wertvolle Spielplatz-Flächen
Stadtbezirksbeirat Christian Barth schätzt ganz subjektiv, dass vielleicht in 30 Prozent der Garagen tatsächlich Autos stehen. Zahlen gibt es dazu nicht, denn hineinschauen kann niemand. Für Christian Barth sind die Garagenhöfe »Dinosaurier«, die unglaublich viel Platz wegnehmen. Natürlich gebe es im Einzelfall gute Gründe, eine Garage zu belassen – das Gros jedoch habe sich überlebt. Er selbst schaffe sein Auto jetzt ab. Wenn Kinder keinen Platz zum Spielen hätten, könne man nicht riesige Flächen brach liegen lassen.