Eberlein

"Hähnel war ja quasi ein Kollege..."

Zwei Dresdner erinnern mit einem Gedenkstein an einen Ehrenbürger
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Die Stadt Dresden sollte dankbar sein: Historiker Christoph Pötzsch und Steinmetzmeister Alexander Sieg ist es zu verdanken, dass ein Dresdner Ehrenbürger wieder zu Ehren kommt. Der Dresdner Bildhauer und Ehrenbürger Ernst Julius Hähnel (1811-1891) wurde auf dem Alten Katholischen Friedhof begraben. Er schuf viele bekannte Denkmäler, u.a. das von König Friedrich August II. auf dem Dresdner Neumarkt und Theodor Körner auf dem Georgsplatz. Doch irgendwann verschwand sein Grab. Akribisch hat Ordinariatsrat Christoph Pötzsch zwei Jahre lang danach geforscht. "Seine Spuren sind überall in Dresden zu finden, aber es gibt nicht einmal mehr einen Platz des Gedenkens an ihn", ärgerte sich Pötzsch. Er spendete den Erlös seiner historischen Dresden-Vorträge, hinzu kam eine Einzelspende und Steinmetzmeister Alexander Sieg steuerte einen Stein aus Lausitzer Granit bei. Er hat seine Werkstatt in unmittelbarer Nähe zur ältesten Dresdner Begräbnisstätte in Friedrichstadt und half gerne: "Hähnel war als Bildhauer ja quasi ein Berufskollege von uns." Die Original-Grabstelle war anhand von alten Fotos schnell gefunden und gemeinsam ging man das Vorhaben an. Am Sonnabend, 16. April, findet die feierliche Wiedereinweihung des Grabes von Hähnel auf dem Friedhof mit einer weiteren Führung von Pötzsch statt. Treffpunkt 14 Uhr, Friedrichstraße 54. Auf einem Rundgang wird es interessante Geschichten über die dort begrabenen Menschen geben. So z.B. auch über die napoleonische Spionin Gräfin v. Kielmannsegge. Der Eintritt kostet fünf Euro und wird wie immer für ein weiteres Vorhaben angespart.


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