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»Dresden gießt«

Dresden. Die Stadtbäume ächzen unter dem Klimawandel. Um Gießinitiativen in Dresden unter die Arme zu greifen, wurden zwei große Wassercontainer aufgestellt.

Dr. Peter Skyba (li.) zeigt, wie die Wasserentnahme funktioniert. Nachmachen erwünscht!

Dr. Peter Skyba (li.) zeigt, wie die Wasserentnahme funktioniert. Nachmachen erwünscht!

Bild: PR

Im Frühjahr 2020 gründete sich die Initiative »Dresden gießt«. Unter diesem Motto versammeln sich mehrere Gruppen, die Straßenbäume bewässern. Die Initiative wurde im Lokale Agenda Wettbewerb mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und erhielt 1.000 Euro. Zusammen mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft wurden jetzt von dem Geld zwei 1.000-Liter-Wassercontainer beschafft und aufgestellt, die von der Stadt befüllt werden. Einer befindet sich auf dem Konkordienplatz, der zweite auf der Berthold-Brecht-Allee (Höhe Karl-Roth-Straße).

»Wassercontainer sind ein ganz wichtiger Baustein, um der Anwohnerschaft die Bewässerung von Bäumen in der eigenen Nachbarschaft zu ermöglichen. Oftmals müssen Gießinitiativen wegen der weiten Entfernung zur nächsten Wasserquelle kapitulieren. Das beste Engagement erlahmt, wenn schwere Gießkannen regelmäßig aus der Wohnung durchs Treppenhaus und dann über große Strecken geschleppt werden müssen. Wassercontainer in der Nähe der zu gießenden Bäume erleichtern es Bürgerinnen und Bürgern enorm, sich um das Grün vor der Haustür zu kümmern. Und für den einen oder anderen sind sie vielleicht der erste Anstoß, sich mit der Not der Stadtbäume im Klimawandel zu beschäftigen«, so Dr. Peter Skyba von der Gießinitiative Stresemannplatz – Bündnis 90/Die Grünen Blasewitz.

»Es ist klar, dass eine dauerhafte Bewässerung aller Straßenbäume Dresdens weder durch Bürgerinitiativen, noch durch die Stadt leistbar ist. Dennoch ist es gut, wenn Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bekommen, sich um besonders von akuter Trockenheit betroffene Bäume in ihrem direkten Umfeld zu kümmern. Ein Straßenbaum ist ein Straßenmitbewohner - und prägt das Bild einer Straße über viele Jahrzehnte. Er kühlt, reinigt die Luft und spendet Schatten. Muss ein Baum gefällt und ein neuer, potentiell resilienterer Baum gepflanzt werden, kann es 10 bis 30 Jahre dauern, bis dieser die Funktionen in gleichem Maße ausfüllen kann. Wir sind sehr gespannt, wie sich das Container-Modell bewährt - und hoffen natürlich, dass es auch in anderen Stadtteilen Anwendung finden kann«, äußert sich auch Louise Hummel-Schröter von den Parents For Future Dresden und Mitgründerin von »Dresden gießt«.


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