

Wie schon bei früheren MIB-Veranstaltungen waren bekannte Gäste anwesend: der Dresdner Kabarettist Uwe Steimle, der ehemalige Journalist und Bestseller-Autor Peter Hahne sowie die politisch aktiven Landwirte Anthony Lee und Stefan Schötz.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand, wie bereits bei vergangenen Kundgebungen, Kritik an der Bundesregierung und ihrer Ukraine-Politik. Dabei ließen sich die Akteure nicht davon abbringen, dass sich mit der Wahl wenig ändern werde. Im Gegenteil, so hieß es, dass die Aussagen von Kanzler in spe Friedrich Merz eher eine Verschärfung der aktuellen Politik erwarten lassen.
MIB-Initiator Thomas Knott stellte in seinen Eröffnungsworten eine provokante Frage: »Vertrauen wir denen, die einst geschworen haben, vom deutschen Volk Schaden abzuwenden?« Gleichzeitig mahnte er: »Achten Sie nach der Wahl auf die abgegebenen Wahlversprechen!«
Neben dem zentralen Thema Frieden wurden zahlreiche weitere gesellschaftliche Streitpunkte angesprochen. So etwa die nicht aufgearbeitete Corona-Politik, die Gender-Debatte, die Migrationspolitik (Knott: »Bleibe- statt Willkommenskultur«), die Wirtschaftspolitik und die EU-Bürokratie.
»Verhandeln statt Schießen«
Dennoch blieb das Thema Frieden im Vordergrund. Die Forderung »Verhandeln statt Schießen« brachte die Position der Demons-tranten auf den Punkt.
Kabarettist Uwe Steimle begann gewohnt provokant mit dem Gruß »Für Frieden und Sozialismus seid bereit!«, worauf das Publikum lachend mit »Immer bereit!« parierte. Die prompte Antwort, einst Ritual der DDR-Pionierorganisation, offerierte den Altersdurchschnitt der Teilnehmer. Steimle sorgte zudem mit einem T-Shirt mit der Aufschrift »Alles Nazis außer Mutti!« in Frakturschrift für Aufsehen. Eine satirische Anspielung auf die politische Debatte, in der regierungskritische Stimmen allzu schnell oft als rechtsextrem diffamiert würden. Bei allem Humor wurde Steimle immer wieder ernst. »Ich habe Angst, Todesangst!«, sagte er mit Blick auf die aus seiner Sicht kriegstreiberischen Äußerungen deutscher Spitzenpolitiker.
»Wir werden von Idioten regiert!«
Auch Peter Hahne hielt sich nicht zurück: »Wir werden von Idioten regiert!« Er erinnerte an die Wendezeit, als Helmut Kohl die DDR-Bürger mit »Willkommen in der Freiheit!« begrüßte, und beklagte, dass diese Freiheit inzwischen in Gefahr sei. Besonders scharf wandte er sich gegen politische Brandmauern: »Sie sind eine Kriegserklärung gegen Andersdenkende. Wir brauchen stattdessen mehr Brücken«, so Hahne. Die Friedenskundgebung der MIB zeigte, wie schwer es geworden ist, sich zu orientieren, wenn verschiedene Lager Sichtweisen aufgreifen, die zuvor anderen, gar dem politischen Gegner, zugeordnet wurden. MIB-Gründungsmitglied Matthias Schulze fasste es so zusammen: »Sie sitzen hier alle, weil sie einen gesunden Menschenverstand haben.« Und fügte hinzu: »Wir werden mehr.«
Für die einen mag das Hoffnung ausdrücken – für die anderen wie eine Drohung klingen.