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Wollitz kehrt zum FCE zurück

So richtig überrascht wird wohl kaum jemand gewesen sein, als in der vergangenen Woche Claus-Dieter Wollitz vor den Medienvertretern als neuer Trainer des FC Energie präsentiert wurde.
Zum dritten Mal Coach: Claus-Dieter Wollitz. Foto: Georg Zielonkowski

Zum dritten Mal Coach: Claus-Dieter Wollitz. Foto: Georg Zielonkowski

Im Dezember 2019 hatte der 55-jährige den Verein, der in der Regionalligatabelle auf Platz eins lag, nach Zerwürfnissen mit dem damaligen Präsidium verlassen. Von der neuen Vereinsführung erhielt er nun das Vertrauen, den FC Energie ein drittes Mal als Coach zu führen. Herr Wollitz, Sie sprachen kürzlich von einem Fehler, im Dezember 2019 die so gut postierte Mannschaft verlassen zu haben. Ja, das sehe ich bis heute so. Es sind hier und da Fehler gemacht worden, ohne die es hätte viel besser hätte laufen können. Am Ende aber gab es aufgrund sehr großer Meinungsverschiedenheiten leider nur diesen Weg für mich. Heute, mit einem zeitlichen Abstand war meine Entscheidung falsch, die Mannschaft damals im Stich zu lassen. Bei ihren Amtsantritten im Sommer 2009 und im April 2016 standen sie vor der Aufgabe eine neue Mannschaft zu formieren. Freuen sie sich auf das dritte Abenteuer mit ähnlichen Voraussetzungen? Ich wäre jetzt nicht hier, wenn ich nicht den nötigen Optimismus und die Zuversicht hätte, mit Cottbus was zu erreichen. Die heutige personelle Ausgangslage erscheint mir sogar besser. Was speziell an der Arbeit von Maxi Zimmer liegt, der in kurzer Zeit schon zwei ganz besondere Neuverpflichtungen organisiert hat und daneben auch wichtige Spieler wie Koch und Brügmann für eine weitere Arbeit beim FCE überzeugen konnte. Wenn Maxi Zimmer in diesem Thema weiter gut vorankommt, wohin soll die Reise des FC gehen? Grundsätzlich ist zu sagen, dass wir besser abschneiden werden und auch müssen. Wir werden dafür eine Mannschaft zusammenstellen, die sportliche Qualitäten hat, die aber auch vor allem charakterlich gut zusammenpasst. Man sagt ja, dass es in der Kabine stimmen muss. Mit Maxi Zimmer gibt es einen Mann, der in seiner Art und Offenheit ganz sicher weitere Spieler für Cottbus begeistert, die eben auch menschlich zu uns passen. Aber welchen Platz wir schaffen werden, mag ich zur Stunde nicht sagen. In ihren ersten beiden Amtszeiten waren sie ein beliebter Trainer, der über die Emotionen die Leute mitgenommen und begeistert hat. Heute treten Sie wieder vor die Fans, die Sie wegen Ihres plötzlichen Abgangs im Dezember geradezu verteufelt haben. Heute sage ich, dass ich mich hätte durchbeißen sollen und das Ganze bis zum Sommer hätte durchziehen müssen. Aber damals war es halt so, dass ich täglich Eindruck hatte, dass man jeden Tag nur auf meine Fehler wartet. Wenn ich selbst nach einem großartigen Spiel und einem klaren Sieg noch gefragt wurde, warum das oder jenes nicht noch besser gemacht wurde, dann nervt das auf Dauer und hat mit Vertrauen nichts mehr zu tun. Begonnen hat all das schon direkt nach dem Abstieg in Braunschweig, als man den sofortigen Wiederaufstieg eingefordert hatte. Aber das ist Geschichte. Ich verstehe den Ärger, doch hoffe ich, dass die Fans, wenn wir gemeinsam liefern, mir dann auch verzeihen. Welche Rolle hat ihr ehemaliger Spieler Maximilian Zimmer für Ihre Rückkehr gespielt? Maxi wurde ja vom Präsidium beauftragt, eine Einschätzung zu meiner Person zu fertigen. Diese hat das Präsidium dann dazu bewegt, mich zu kontaktieren. Auch bei meinem ersten Treffen wollte man von mir wissen, was damals 2019 zu Trennung geführt hat. Die Entscheidung, ein drittes Mal nach Cottbus zu kommen, wurde natürlich davon gestützt, dass Maxi Zimmer hier in einem Amt war, in das ich ihn schon damals holen wollte. Er hat großen Fußballsachverstand und er hat schon immer eine ganz große Bindung zum Club.


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