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Wie sicher ist Wildfleisch?

Weihnachten rückt immer näher und so manch einer hat noch keine Idee, was dieses Jahr auf den Tisch kommen soll. Wie wäre es denn mit Wild oder Wildbret? Aber wie steht es um dessen Qualität?
Das sogenannte »Legen der Strecke« ist ein Brauchtum der Jäger. Hierbei werden die erlegten Tiere nicht zur Schau gestellt, sondern es geht um den Dank und die Ehrung des Wildes. Fotos: Dany Dawid

Das sogenannte »Legen der Strecke« ist ein Brauchtum der Jäger. Hierbei werden die erlegten Tiere nicht zur Schau gestellt, sondern es geht um den Dank und die Ehrung des Wildes. Fotos: Dany Dawid

»Richtig zubereitet ist heimisches Wild aus Wald und Flur eine Delikatesse. Es ist ein ebenso gesundes wie hochwertiges Lebensmittel. Die Nahrungsgrundlage der Wildtiere ist die natürliche Äsung in der Natur. Hormonpräparate, Antibiotika und andere Medikamente kennt man bei Tieren aus der freien Wildbahn nicht«, sagt Dr. Helfried Kröber, Amtstierarzt in Cottbus und Spree-Neiße. Dennoch sind viele Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert, ob der Wildkauf völlig unbedenklich ist. Etwaige Zweifel sind dabei jedoch unbegründet, denn beim Kauf eines Stückes, Reh, Hirsch oder Wildschwein, kann durch die Kennzeichnungspflicht mit der Wildmarke und dem dazugehörigen Wildursprungsschein genau nachvollzogen werden, an welchem Ort, an welchem Datum und zu welcher Uhrzeit das Tier erlegt worden ist. Bevor es jedoch überhaupt in den Verkauf gelangt, finden vorschriftsmäßig die entsprechenden Untersuchungen wie beispielsweise auf Trichinen oder der afrikanischen Schweinepest statt. Denn besonders Wildschweine aber auch andere Tiere, die Träger von Trichinen sein können, müssen vor der weiteren Bearbeitung bei der für den Wohnsitz des Jägers bzw. für den Ursprungsort zuständigen Behörde auf genau diesen Trichinenbefall untersucht werden. Dazu werden Proben aus dem Wildbret genommen, beispielsweise aus der Muskulatur, den Läufen oder der Zunge. Bei der Gewinnung und Vermarktung von Wildfleisch gelten zudem strenge Regeln. Vor allem muss auf die richtige Hygiene geachtet werden. Dabei ist der zuständige Jäger für die Vermarktung von unbedenklichem Wildfleisch verantwortlich. Er muss das jeweilige Tier in Augenschein nehmen und bei Unklarheiten wird zusätzlich ein amtlicher Tierarzt zur Untersuchung herangezogen. Rehe & Co. leben in der freien Natur, sind ständig in Bewegung und ernähren sich von dem, was die Natur ihnen bietet. Wie sieht es denn mit der radioaktiven Belastung aus? »Nur Wildschweine wühlen in der Erde, die teilweise noch vom Tschernobylunfall belastet sein kann. Wildschweinfleisch unterliegt deshalb in Deutschland einer amtlichen Untersuchung und kommt, wenn es radioaktiv belastet ist, gar nicht erst in den Handel. Alles andere Wild gilt ohnehin als unbelastet. In unseren Regionen ist eine Belastung zudem weitestgehend ausgeschlossen«, erwähnt Helfried Kröber. Das freilebende Wild ist auch aus ökologischer Sicht eine wahre Alternative. Kurze Transportwege und unbehandeltes Fleisch sind ein großer Vorteil. Frisches Wildbret ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten bei den örtlichen Jägern verfügbar. Doch auch tiefgefrorenes Wildfleisch hat eine ausgezeichnete Qualität. Es lässt sich so bis zu 12 Monate bedenkenlos bei mindestens -18 Grad Celsius lagern. Es gibt also gute Gründe sich für heimisches Wildfleisch zur Advents- und Weihnachtszeit zu entscheiden. Info: Örtliche Jäger und Förster können Auskunft darüber geben, wo es frisches und sicheres Wildfleisch aus der Region zu kaufen gibt. 


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