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„Venus Italica“ vom Sockel gehoben

Nichts ist mehr zu sehen von der „Venus Italica“ am Branitzer Pückler-Schloss. Behutsam wurde die in Bronze gegossene Skulptur vor einigen Tagen vom Sockel gehoben. Für einige Zeit, spätestens jedoch bis zum Frühjahr 2021, soll die originalgetreu durch die Berliner Gießerei Deveranne „abgeformte“ und einst vom italienischen Bildhauer Antonio Canova geschaffene Figur restauriert und danach zunächst „eingemottet“ bleiben.

„Pünktlich zum 175. Jubiläumsjahr der Branitzer Parklandschaft soll sie jedoch im Pleasureground wieder in alter Schönheit erstrahlen“, sagte die Sprecherin der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Catrin Winn-Janetz. Mit der Demontage der „Venus Italica“ haben gleichzeitig die Arbeiten zur Wiederherstellung des schönsten Blumenbeetes in dem vom grünen Gartenfürsten, Weltenbummlers und Literaten Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) geschaffenen Park begonnen. „Dabei soll unter anderen der Rasenspiegel aufgewertet und mit einem Maulwurfsgitter sowie einer Beregnungsanlage ausgestattet werden“, so die Stiftungssprecherin. Das Beet erhält im Jubiläumsjahr 2021 eine repräsentative, neue Bepflanzung mit Frühlings- und Sommerblumen. Wiederhergestellt werden auch die steinerne Einfassung des Venusbeetes und die bis 1945 darauf angeordneten Skulpturen. Dazu gehören unter anderen die griechischen Gottheiten der Meere und Wälder, wie Poseidon, Amphitrite, Tritonen, Faunen und Panther. Auch der alte Figurenschmuck nach Vorlagen der Schinkel-Schüler Heinrich Strack und August Stüler  soll die neue Rasenfläche zwischen dem Schloss Branitz und der Pergola wieder umfassen. Selbst die von Pückler geschaffenen spektakulärsten Schöpfungen, die Kandelaber mit tulpenförmigen Leuchtern aus farbigem Glas, sollen wieder rekonstruiert und danach zu besonderen Anlässen an die Fürsten-Zeit erinnern. Die Kosten für die Rekonstruktion, Sanierung und Wiederherstellung des Venusbeetes betragen rund 350.000 Euro. Finanziert wird das auch vom 170 Mitglieder zählenden Förderverein „Fürst Pückler in Branitz“ mitgetragene Vorhaben durch Fördermittel des deutsch-polnischen Interreg-Projektes „Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie“ der Partnerstädte Cottbus und Zielona Gora. Bauherr ist die Stadt Cottbus und Projektpartner die polnische Stadt Zielona Gora. Die wunderschöne „Venus Italica“ haben die Cottbuser und die jährlich über 220.000 Parkbesucher dem Fürsten Pückler zu verdanken. Er entdeckte die Venus als antike Marmor-Figur während seiner Jugendwanderung (1806-1811) im römischen Atelier des weltbekannten Bildhauers Antonio Canova und erwarb eine Kopie, die bis 1945 das Branitzer Venusbeet zierte und rund 50 Jahre später durch die jetzige Skulptur ersetzt wurde. (kay) 


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