„Tischlein deck Dich!“ wird zum Riesenerfolg
Kai Noack, Projektleiter der Tafeln des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Brandenburg e.V., ist kein Mann großer Worte. Doch angesichts der Masse an Lebensmitteln, Süßwaren, Spielzeug und Plüschtiere konnte auch er seine Begeisterung nicht unterdrücken: „Wahnsinn. Ich hätte nie damit gerechnet, dass so viel zusammen kommt. Wir haben ja öfters Spendenaktionen, gerade vor Weihnachten. Aber eine solche Menge ist noch nie zusammengekommen.“ Seit November sammelte der Cottbuser Radiosender, später mit Unterstützung des WochenKurier, Lebensmittelspenden. Am Ende der Aktion konnten am 15. Dezember drei bis unters Dach gefüllte Transporter voller Waren sowie eine PKW-Ladung übergeben werden. Die Masse der Spenden ist so groß, dass Kai Noack verrät: „Natürlich werden neben der Cottbuser Tafel auch die anderen Tafeln im Kreis profitieren. Die Verteilung beginnt noch vor Weihnachten.“ Neben den ebenfalls vom ASF betriebenen Tafeln in Spremberg, Welzow und Drebkau sollen auch die Tafeln in Peitz (WERG e.V.) sowie Forst, Guben und Döbern profitieren. Gerade in der Vorweihnachtszeit sei die enorme Spendenbereitschaft der Lausitzer ein wichtiges Zeichen. Noch einmal Kai Noack: „In dieser konsumorientierten Weihnachtszeit fühlen sich viele bedürftige Menschen ganz einfach außen vor, weil sie sich eben nicht das leisten können, was für andere normal ist: Eine festlich gedeckte Tafel zum Beispiel oder große Weihnachtsgeschenke.“ Betroffene, die auf die Tafel angewiesen sind, seien aber nicht nur Langzeitarbeitslose oder Bezieher von Hartz IV. Vor allem die steigende Zahl altersarmer Senioren oder Berufstätige mit geringen Löhnen machen dem Tafelbetreiber Sorgen. Denn die Zahl der Nutzer steigt ständig. So sind in Spremberg monatlich rund 1 500 Menschen auf die Tafeln angewiesen, in Welzow sind es etwa 250 und in Cottbus, der größten Tafel des ASF Brandenburg, mehr als 5 000 Menschen im Monat.